Marburg. Prof. Dr. Otto-Herman Frey hat sein Arbeitsleben den Kelten gewidmet: Er machte den Lehrstuhl für vor- und frühgeschichtliche Archäologie an der Philipps-Universität Marburg zu einem der Mittelpunkte der Keltenforschung in Europa. Auch die Keltenwelt am Glauberg baute er mit auf. Für sein Engagement ist er heute bei einer Feierstunde an der Marburger Hochschule ausgezeichnet worden: Wissenschafts- und Kunstministerin Angela Dorn überreichte ihm die Goethe-Plakette und damit die höchste Auszeichnung, die das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst vergibt.
In erster Reihe bei der Erforschung des Keltenfürsten
„Prof. Dr. Otto-Herman Frey kann man als ,Vater der Keltenforschung‘ bezeichnen. Er hat ganz entscheidend dazu beigetragen, Hessen und sein bedeutendes archäologisches Erbe insgesamt in den Blick der internationalen archäologischen Forschung zu rücken“, würdigt Wissenschafts- und Kunstministerin Angela Dorn. „Als 1994 die mittlerweile weltberühmten keltischen Fürstengräber am Glauberg entdeckt wurden, war Prof. Dr. Frey als Experte für die keltische Archäologie und die keltische Kunst in erster Reihe bei der Erforschung der Grabfunde mit dabei. Er legte dazu zahlreiche Ausarbeitungen vor und blieb auch nach seiner Erforschung dem Forschungszentrum der Keltenwelt am Glauberg treu. Dafür gebührt ihm unser Dank und unsere Anerkennung. Ich gratuliere Prof. Dr. Frey herzlich zur Goethe-Plakette.“
Uni Marburg ist wichtiges Zentrum der Archäologie
Die vor- und frühgeschichtliche Archäologie ist eine vergleichsweise junge Wissenschaft. Erst im Jahr 1927 wurden die ersten beiden Lehrstühle für das Fach in Europa eingerichtet – eine an der University of Edinburgh, die andere an der Philipps-Universität Marburg. Die mittelhessische Hochschule entwickelte sich durch prägende Professuren zu einem wichtigen Zentrum dieser Disziplin.
Umfangreiche Grabungen
Als Otto-Herman Frey, geboren am 1. September 1929, den Lehrstuhl 1976 übernahm, wurde Marburg endgültig zu einem der führenden Universitätsinstitute in Deutschland und Europa. Frey lieferte dabei ganz wesentliche Beiträge zu den Forschungsfeldern „Etruskischer Import in das transalpine Europa“, „Situlenkunst“ sowie „Keltische Kunstgeschichte im Allgemeinen“. Dazu führte er umfangreiche Grabungs- und Forschungstätigkeiten in Hessen sowie dem europäischen Ausland durch, vor allem in Griechenland, Italien, Österreich, Slowenien und Spanien.
„Prof. Dr. Frey ist nicht nur ein großer Forscher, sondern auch ein Hochschullehrer, der mit dem Herzen dabei ist: Seiner umsichtigen und unterstützenden Art verdanken viele seiner Studierenden nicht nur eine hervorragende Ausbildung, sondern auch erfolgreiche Karrieren im In- und Ausland“, so Wissenschafts- und Kunstministerin Angela Dorn abschließend.