Wiesbaden. Ein unter Beteiligung der Universität Marburg entwickelter Impfstoff gegen das Covid-19-Virus geht in die klinische Prüfung. „Das ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Entwicklung eines wirksamen Impfstoffs gegen Corona – ich gratuliere zu diesem Erfolg“, erklärt Hessens Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Das Institut für Virologie der Philipps-Universität Marburg ist an der Erforschung des Covid-19-Virus maßgeblich beteiligt und baut dabei auf seine langjährige Erfahrung in der Diagnostik und Erforschung hochinfektiöser Erkrankungen auf. Klar ist aber auch: Forschung braucht einen langen Atem; ein Impfstoff entsteht nicht von heute auf morgen.“
Klinische Studie für Ende des Jahres geplant
Das Paul-Ehrlich-Institut als zuständiges Bundesinstitut hat die klinische Prüfung mit dem Impfstoff MVA-SARS-2-S genehmigt. Entwickelt haben ihn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) und der IDT Biologika GmbH. Als Kooperationspartner im DZIF wirkten dabei das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), die Ludwig-Maximilians-Universität München und die Philipps-Universität Marburg zusammen. In präklinischen Modellen haben die Universitäten Marburg und München gezeigt, dass der MVA-Vektor-Impfstoff eine Schutzwirkung gegen SARS-CoV-2 erzeugt. In der klinischen Studie wird der Wirkstoff nun in Hamburg auf seine Sicherheit geprüft sowie die Fähigkeit, eine Immunantwort im Menschen hervorzurufen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Hamburg und Marburg messen dabei die Immunreaktion. Eine umfangreichere klinische Studie der Phase II ist für Ende des Jahres geplant, daran werden neben dem UKE die Unikliniken in Marburg, München und Tübingen sowie weitere Partnerinstitutionen beteiligt sein.