12. LOEWE-Förderstaffel

Hier finden Sie eine Übersicht der LOEWE-Zentren und -Schwerpunkte, die das Land Hessen ab dem 1. Januar 2020 fördert.

Geförderte Projekte

Projektpartner

Technische Universität Darmstadt (Federführung), Universität Kassel, Philipps-Universität Marburg

Landesförderung

2020 - 2023: 17.417.101 Euro

Worum geht es?

Wie können unsere Städte in Krisen und Katastrophen besser funktionieren?

2050 werden zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben, nach rund 30 Prozent in 1950 und 50 Prozent in 2010. Sie nutzen vermehrt Informations- und Kommunikationstechnologie, damit zum Beispiel Energie, Verkehr, Gesundheit, Staat und Verwaltung effizient bleiben. Dadurch nimmt die Abhängigkeit von diesen Systemen stetig zu, die durch Naturereignisse, menschliches und technisches Versagen sowie Gewalt und Terror gefährdet sind. Das beantragte LOEWE-Zentrum „emergenCITY“ erarbeitet Lösungen, die in Krisenfällen einen Notbetrieb sicherstellen und schnelle Hilfe und die Rückkehr zur Normalität ermöglichen sollen.

Projektpartner

Goethe-Universität Frankfurt (Federführung), Technische Universität Darmstadt, Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte (Frankfurt)

Landesförderung

2020 - 2023: 4.431.509 Euro

Worum geht es?

Welche Bedeutung hat Architektur für gesellschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche Ordnungskonzepte?

Der Begriff der Architektur wird auch in Diskursen außerhalb des Bauens verwendet: Von „Medien-“ oder „Sicherheitsarchitektur“ ist die Rede oder von „Gedankengebäuden“. Der geplante LOEWE-Schwerpunkt „Architekturen des Ordnens“ untersucht, welche Bedeutung Architektur für die Bildung von gesellschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Ordnungskonzepten hat – und wie diese auf den Architekturdiskurs zurückwirkt. Langfristig soll die LOEWE-Förderung der Ausgangspunkt für ein international sichtbares architekturwissenschaftliches Profil im Rhein-Main-Gebiet sein.

 

Projektpartner

Frankfurt Institute for Advanced Studies (Federführung), Goethe-Universität Frankfurt, Max-Planck-Institut für Biophysik, Max-Planck-Institut für Hirnforschung (beide Frankfurt)

Landesförderung

2020 - 2023: 4.527.364 Euro

Worum geht es?

Wie kann man komplexe biologische Systeme besser verstehen?

Eine quantitative Erfassung der Eigenschaften biologischer Systeme auf unterschiedlichen Skalen ermöglicht mathematische Modelle. Daher erforscht der beantragte LOEWE-Schwerpunkt CMMS neue Ansätze für Datenorganisation, Algorithmen und Experimente etwa zur Bestimmung der notwendigen Parameter oder zur Verifikation des Modells. Diese Computermodelle helfen, die Funktionsweise von Organismen zu verstehen und medizinische Möglichkeiten und biotechnologischen Methoden zu entwickeln. Zusätzlich soll ein Graduierten-Programm aufgebaut werden.

Projektpartner

Philipps-Universität Marburg (Federführung), Goethe-Universität Frankfurt, Max-Planck-Institut für Herz und Lungenforschung (Bad Nauheim), Technische Universität Darmstadt

Landesförderung

2020 - 2023: 4.357.864 Euro

Worum geht es?

Lassen sich mit alternativen Bindestellen Medikamente mit geringeren Nebenwirkungen entwickeln?

Rund ein Drittel aller zugelassenen Arzneimittel wirkt über so genannte G-Protein-gekoppelte Rezeptoren. Weil körpereigene Hormone oder Neurotransmitter an denselben Stellen andocken, steigt die Gefahr von Nebenwirkungen. Das beantragte LOEWE-Forschungsprojekt will alternative Bindetaschen für die Wirkstoffentwicklung erforschen. Ein Alleinstellungsmerkmal des Projekts ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Arbeitsgruppen der computergestützten Wirkstoffforschung, der pharmazeutischen Chemie, Biochemie, Strukturbiologie und Pharmakologie.

Projektpartner

Goethe-Universität Frankfurt (Federführung), Justus-Liebig-Universität Gießen

Landesförderung

2020 - 2023: 3.750.314 Euro

Worum geht es?

Wie hängen Faktoren wie Sprache, Religion oder kulturelles Erbe im Kontext der Migration von Minderheiten zusammen?

Viele Menschen verlassen ihre Heimat, weil sie dort als Minderheiten verfolgt und unterdrückt werden. Durch die Einwanderung in eine für sie neue Gesellschaft werden sie zusätzlich zu einer Minderheit im fremden Land. Zur Ebene der sprachlichen, religiösen, ethnischen und kulturellen Identität im Herkunftsland kommt eine neue Ebene hinzu. Diese Thematik will der beantragte LOEWE-Schwerpunkt „Minderheitenstudien: Sprache und Identität“ erforschen. Dabei verfolgt das Projekt einen interdisziplinären Ansatz auf den Feldern Sprache, Geschichte und Gesellschaft.

Projektpartner

Technische Universität Darmstadt (Federführung), Goethe-Universität Frankfurt, Hochschule Darmstadt

Landesförderung

2020 - 2023: 4.539.859 Euro

Worum geht es?

Wie entwickelt man Wirkstoffe für pharmakologisch bisher unzugängliche Proteine?

Medikamente wirken in der Regel durch Bindung an krankheitsrelevante Proteine. Dafür ist es wichtig, die Struktur eines bestimmten Bindungsorts in diesen Proteinen –der sogenannten Bindungstasche – zu verstehen. Viele Proteine sind jedoch flexibel. Wenn es gelingt, Medikamente für solche „transienten Bindetaschen“ zu entwickeln, weisen diese oft deutlich verbesserte Eigenschaften auf. Der beantragte LOEWE-Schwerpunkt „TRABITA“ soll Ansätze dafür entwickeln.

Projektpartner

Goethe-Universität (Federführung), Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (Frankfurt)

Landesförderung

2020 - 2023: 3.770.101 Euro

Worum geht es?

Was erwartet uns, wenn sich der Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre gegenüber der vorindustriellen Zeit nahezu verdoppelt?

Der Internationale Klimarat IPCC rechnet mit einem solchen extremen Treibhausklima noch in diesem Jahrhundert. In der Geschichte der Erde gab es vergleichbar hohe CO2-Werte zuletzt vor mehr als 35 Millionen Jahren, im Paläogen. Im beantragten LOEWE-Projekt „VeWa“ haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Geologie, Biologie, Geografie und Klimamodellierung zusammengeschlossen, um das Paläoklima und die Paläoumwelt zu erforschen. Sie untersuchen marine Organismen und Sedimente, darunter die hessische Welterbe-Stätte Grube Messel. Die Ergebnisse sollen in einer Mitmach-Ausstellung im Senckenberg-Museum verständlich präsentiert werden.

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