14. LOEWE-Förderstaffel

Hier finden Sie eine Übersicht der LOEWE-Schwerpunkte, die das Land Hessen ab dem 1. Januar 2022 fördert.

Geförderte Projekte

Welche Bedeutung hat die Integration von Tierhaltung und Pflanzenbau für die Landwirtschaft der Zukunft?

Wissenschaftliche Koordination: Prof. Dr. Andreas Gattinger

Federführung: Justus-Liebig-Universität Gießen

Projektpartner: Universität Kassel

Das Vorhaben GreenDairy untersucht auf der ökologisch bewirtschafteten Lehr- und Forschungseinheit (LFE) Gladbacherhof der Justus-Liebig-Universität Gießen die Funktionsweise und Nachhaltigkeit so genannter „High-Input-“ und „Low-Input-“ Milchproduktionssysteme. High Input bedeutet, dass Tiere mit einem hohen Anteil an Maissilage und Kraftfutter gefüttert werden, im Low Input vorwiegend mit Raufutter, also basierend auf Grünland. Aufgrund der deutlich höheren Produktivität im High-Input-System werden günstigere Umweltwirkungen pro Einheit tierischer und pflanzlicher Erzeugnisse bei gleichbleibendem Tierwohl erwartet. Der LOEWE-Schwerpunkt liefert wichtige Impulse für die Agrarsystemforschung sowie Handlungsempfehlungen für die Beratung und Praxis.

Kann man mit künstlichen Gefäßsystemen 3D-Zellverbände versorgen?

Wissenschaftliche Koordination: Prof. Dr. Ulrike Nuber, Prof. Dr. Jeanette Hussong

Federführung: Technische Universität Darmstadt

Neue Medikamente durchlaufen umfangreiche präklinische Untersuchungen, einschließlich Tierversuchen. Dennoch erweisen sich vier Fünftel davon erst nach diesem Prozess, wenn sie an Menschen erprobt werden, als nicht ausreichend effektiv oder sogar toxisch und können nicht zugelassen werden. Ein wichtiger Faktor dieser hohen Misserfolgsrate sind Tiermodelle, da sie menschliche Krankheitsprozesse und Medikamentenreaktionen oft nicht ausreichend gut widerspiegeln. Im Labor hergestellte, dreidimensionale Nachbildungen von Organen sind eine vielversprechende Neuentwicklung für Tests der Wirksamkeit und Toxizität an menschlichen Zellen außerhalb des Körpers. Ein großes Problem dabei sind allerdings funktionierende Gefäßsysteme. Im neuen LOEWE-Schwerpunkt werden ingenieurtechnische Konzepte angewendet, um steuer- und messbare künstliche Versorgungsnetzwerke für eine ausreichende Nährstoff- und Sauerstoffzufuhr organähnlicher dreidimensionaler Zellverbände zu entwickeln.

Wie kann man eine lebensbedrohliche Erkrankung behandeln, welche die Funktion vieler Organe beeinträchtigt?

Wissenschaftliche Koordination: Uni.-Prof. Dr. med. Jonel Trebicka

Federführung: Goethe Universität Frankfurt

Projektpartner: Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME (Gießen), Georg-Speyer-Haus (Frankfurt), Paul-Ehrlich-Institut (Langen)

Die Zirrhose ist eine chronische Leberkrankung, die häufig schwer verläuft und bis zum Tod führen kann. Durch Komplikationen kann eine relativ stabile Zirrhose in einen Zustand übergehen, in dem die übrigen Organe den Funktionsausfall nicht mehr ausgleichen können. In einigen Fällen kommt es dann zum akuten Organversagen, dem ACLF (akut-auf-chronisches Leberversagen). Dessen Entstehung ist noch unzureichend erforscht, Behandlungsoptionen gibt es noch nicht. Es wird angenommen, dass Ereignisse wie zum Beispiel Infektionen oder Blutungen) zu einer verstärkten Immunreaktion führen und damit ein ACLF auslösen. Der neue LOEWE-Schwerpunkt soll solche Mechanismen und das Zusammenspiel zwischen einzelnen Organen bei der Entstehung des ACLF untersuchen und letztendlich in der Entwicklung neuer diagnostischer Tests und therapeutischer Ansätze münden.

Schlagworte zum Thema