2. LOEWE-Förderstaffel

Hier finden Sie eine Übersicht der LOEWE-Zentren und -Schwerpunkte, die das Land Hessen ab dem 1. Januar 2010 gefördert hat.

Geförderte Projekte

Projektpartner

Justus-Liebig-Universität Gießen (Federführung), Philipps-Universität Marburg, Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung Bad Nauheim

Landesförderung

2010 - 2012: ca. 15,1 Millionen Euro
2013 - 2015: ca. 16,2 Millionen Euro
ab 2016: Nicht beantragt, da Überführung in DZL – Deutsches Zentrum für Lungenforschung (BMBF)

Worum geht es?

Wie können Lungenerkrankungen besser diagnostiziert und therapiert werden?

Im LOEWE-Zentrum „UGMLC“ werden Erkenntnisse der drei Forschungseinrichtungen auf den Gebieten der experimentellen und der klinischen Lungenforschung gebündelt. Durch diese Bündelung und die Einrichtung neuer Arbeitsgruppen im LOEWE-Zentrum wird die Entwicklung verbesserter diagnostischer und therapeutischer Konzepte bei Lungenerkrankungen beschleunigt.

Die Themenwahl des Zentrums hat höchste Relevanz im Hinblick auf die Grundlagenforschung und die klinische Forschung. Forschungs- und Behandlungszentren auf dem gewählten Themengebiet sind in Deutschland unterrepräsentiert. Bislang existierten gute Forschungseinrichtungen nur an wenigen Standorten - an den medizinischen Fakultäten in Hannover, München, Berlin und am Forschungszentrum Borstel.

Projektpartner

Philipps-Universität Marburg (Federführung), Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie Marburg

Landesförderung

2010 - 2012: ca. 21,3 Millionen Euro
2013 - 2015: ca. 21,7 Millionen Euro
2016-2018: ca. 6,1 Millionen Euro (Auslauffinanzierung)

Worum geht es?

Wie können mikrobielle Zellen mit maßgeschneiderten Eigenschaften gezielt hergestellt werden?

Mikroorganismen spielen in der Natur und Industrie eine wichtige Rolle: Sie sind Energielieferanten, kommen in Nahrungsmitteln vor und werden in großem Maßstab zur Herstellung von Arzneimitteln eingesetzt. Fortschritte in der mikrobiellen Biochemie, Molekularbiologie, Genanalyse und Bioinformatik haben die Voraussetzungen für das aufstrebende Gebiet der synthetischen Mikrobiologie geschaffen.

Im LOEWE-Forschungszentrum „SYNMIKRO“ arbeiten Biologen, Biochemiker, Physiker, Mathematiker, Bioinformatiker und Bioethiker zusammen. Diese für Deutschland einzigartige Forschungskooperation bietet völlig neue Möglichkeiten, das Verständnis der molekularen Grundlagen und des Nutzungspotentials von Mikroorganismen zu erweitern und neue Einsatzmöglichkeiten zu eröffnen.

Die Marburger Forscher streben das gezielte Design synthetischer Zellen mit maßgeschneiderten Eigenschaften aus standardisierten Bausteinen an. Diese Zellen könnten genutzt werden, um zum Beispielneue Medikamente, Chemikalien, Biokraftstoffe und Nahrungsmittelzusätze effizient, kostengünstig und umweltverträglich zu produzieren.

Projektpartner

Goethe-Universität Frankfurt am Main (Federführung), Chemotherapeutisches Forschungsinstitut Georg-Speyer-Haus Frankfurt

Landesförderung

2010 - 2012: ca. 4,5 Millionen Euro
2013: ca. 0,7 Millionen Euro (Auslauffinanzierung)

Worum geht es?

Wie lässt sich Krebs besser behandeln? Wie funktionieren die Schaltkreise der Zelle? Wie sind diese Schaltkreise in Tumorzellen verändert?

Die Förderung von OSF ergab sich aus der enormen gesundheitspolitischen Bedeutung onkologischer Erkrankungen, den unzureichenden gegenwärtigen Behandlungsoptionen und der damit verbundenen Notwendigkeit, neue Medikamente und Therapiekonzepte zur Behandlung von Krebspatienten zu entwickeln.

Krebs ist eine äußerst komplexe Krankheit – es gibt zahlreiche verschiedene Krebsarten und die unterschiedlichsten Entstehungsmechanismen. Das große wissenschaftliche Ziel, dem sich die Forscher stellen, heißt individualisierte Therapie bei Tumorerkrankungen. Dafür sind molekulare Mechanismen von Tumorerkrankungen zu entschlüsseln und für die Entwicklung neuer therapeutischer Strategien zu nutzen.

Projektpartner

Justus-Liebig-Universität Gießen (Federführung), Goethe-Universität Frankfurt am Main, assoziiert: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg,GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH, Darmstadt

Landesförderung

2010 - 2012: ca. 4,5 Millionen Euro
2013: ca. 0,8 Millionen Euro (Auslauffinanzierung)

Worum geht es?

Gefahren rechtzeitig riechen, Erkrankungen sehen oder die Quelle von Umweltgiften orten – wie lassen sich chemische Substanzen mobil und vor Ort analysieren?

In den Bereichen Gesundheit, Umwelt, Klima und Sicherheit sind neue Analysemethoden erforderlich, die vor Ort und unmittelbar eingesetzt werden können. Solche in-situ-Methoden werden zum Beispiel für die Identifizierung von Schimmelpilzgiften auf Pflanzen und in Lebensmitteln, für die Vor-Ort-Gewebetyp-Identifizierung während chirurgischer Eingriffe, für den Nachweis und die Verfolgung von Umweltgift-Einträgen oder für den Bereich der Terrorabwehr an Flughäfen benötigt.

Hierzu entwickelte der LOEWE-Schwerpunkt „AmbiProbe“ mobile Analysemethoden, die die genannten Bedingungen erfüllen.

Projektpartner

Universität Kassel, assoziiert: Arthur D. Little GmbH (Wiesbaden), B. Braun AG (Melsungen), IMC AG(Saarbrücken), Micromata GmbH (Kassel), Microsoft Deutschland GmbH (München)

Landesförderung

2010 - 2012: ca. 4,2 Millionen Euro
2013: ca. 0,98 Millionen Euro (Auslauffinanzierung)

Worum geht es?

Kann ich meiner Software vertrauen?

Die Informationstechnik wird immer stärker mit unserer alltäglichen Lebensumgebung verwoben. Die Systeme (IT-Anwendungen, Internet, Handys) der nächsten Generation werden mit Sensoren den jeweiligen Anwendungskontext erfassen und so ihre Dienste an die jeweilige Situation anpassen können. Außerdem werden sie spontan und automatisch mit anderen Diensten in ihrer Umgebung interagieren.

Es entsteht damit eine ganz neue Art der vernetzten Informationsverarbeitung, die sowohl technische Herausforderungen an die Informatik stellt, aber auch im Hinblick auf ihre Sozialverträglichkeit gestaltet und evaluiert werden muss. Von Interesse sind hier vor allem die Gebrauchstauglichkeit der Mensch-Maschine-Schnittstellen, das Vertrauen der Benutzer in die Technik, die Beachtung rechtlicher Randbedingungen sowie ökonomisch nachhaltige Geschäftsmodelle.

Der interdisziplinäre Forschungsschwerpunkt VENUS beschäftigte sich intensiv mit diesen Anforderungen und erarbeitet eine interdisziplinäre Gestaltungsmethodik für vernetzte, allgegenwärtige Systeme, die sich dynamisch an ihre Umgebung anpassen können.

Projektpartner

Frankfurt University of Applied Sciences (Federführung), Goethe-Universität Frankfurt am Main, Philipps-Universität Marburg, assoziiert: Bergische Universität Wuppertal, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Hochschule FreseniusI(dstein), Katholisches Klinikum Mainz

Landesförderung

2010 - 2012: ca. 3,8 Millionen Euro
2013: ca. 0,49Millionen Euro (Auslauffinanzierung)

Worum geht es?

Wie werden Prothesen verträglicher?

Mit PräBionik sind Wissenschaftler den Grundlagen von Weichgewebe, Knochen und Knorpel auf der Spur, um zu klären, wie Hilfsmittel, wie etwa Prothesen, Stents oder Implantate so konstruiert werden, dass pathologische Folgeerscheinungen vermindert, oder sogar völlig beseitigt werden können.

Wesentliche Zielsetzung des LOEWE-Schwerpunkts „PräBionik – Präventive Biomechanik“ war die Entwicklung von Verfahren und Produkten zur Verbesserung von Stützkonstruktionen, um die durch den demographischen Wandel steigende Zahl pflegebedürftiger Patienten zu minimieren.

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