4. LOEWE-Förderstaffel

Hier finden Sie eine Übersicht der LOEWE-Zentren und -Schwerpunkte, die das Land Hessen ab dem 1. Januar 2012 gefördert hat.

Geförderte Projekte

Projektpartner

Goethe-Universität Frankfurt am Main (Federführung), Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie (Aachen) / Fraunhofer-Projektgruppe „TMP - Translationale Medizin und Pharmakologie“ (Frankfurt am Main), Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung (Bad Nauheim)

Landesförderung

2012 – 2014: ca. 4,5 Millionen Euro (als LOEWE-Schwerpunkt Anwendungsorientierte Arzneimittelforschung)
2015 – 2017 (als LOEWE-Zentrum): ca. 19,9 Millionen Euro
2018 – 2020: ca. 19,4 Millionen Euro

Worum geht es?

Wie entwickelt man Arzneistoffe wirksamer, sicherer und kostengünstiger?

Das Ziel des LOEWE-Zentrums „Translationale Medizin und Pharmakologie TMP“ ist es, in Kooperation mit der Industrie vorhersagende präklinische und klinische Modelle zu entwickeln, um möglichst früh Aussagen über die Wirksamkeit und Sicherheit von Arzneistoffen treffen zu können und damit die Erfolgsraten der klinischen Entwicklung drastisch zu steigern.

Die Fraunhofer-Projektgruppe TMP, die in Kooperation zwischen dem Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME in Aachen, dem Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim und der Goethe-Universität aufgebaut wird, soll die Bemühungen von Wirtschaft und Wissenschaft zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der Arzneimittelforschung in Deutschland koordinieren. Dadurch sollen die Entwicklungskosten von Arzneimitteln unter marktwirtschaftlichen Kriterien gesenkt werden.

Projektpartner

Goethe-Universität Frankfurt am Main (Federführung), Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte (Frankfurt am Main), Frankfurt University of Applied Sciences,assoziiert:Gesellschaft für Reichskammergerichtsforschung e.V. (Wetzlar)

Landesförderung

2012 - 2014: ca. 3,4 Millionen Euro
2015: ca. 0,35 Millionen Euro

Worum geht es?

Wie entstehen Konflikte, wie werden sie ausgetragen und wie können sie gelöst werden?

Bisher wurden Modi der Konfliktlösung außerhalb von Gerichten, etwa die Vermittlung durch Dritte, Verträge und Gesetzgebung und deren jeweilige Funktionen eher selten umfassend untersucht. Über die Erforschung von Fragen, wie zum Beispielmittelalterliche Kaufleute ihre Konflikte gelöst haben oder warum in Japan deutlich weniger Prozesse geführt werden als in anderen Ländern, arbeitet der Schwerpunkt darauf hin, Modelle, Typen und Modi von Konflikten und Konfliktlösung zu entwickeln.

Diese sollen die Grundlage für eine historisch-empirisch fundierte Theoriebildung im Rahmen des LOEWE-Schwerpunkts „Außergerichtliche und gerichtliche Konfliktlösung“ darstellen.

Projektpartner

Justus-Liebig-Universität Gießen (Federführung), Philipps-Universität Marburg, Goethe-Universität Frankfurt am Main, assoziiert: National Institutes of Health (Bethesda, MD, USA),University of California (Irvine, CA, USA)

Landesförderung

2012 - 2014: ca. 3,7 Millionen Euro
2015: ca. 0,3 Millionen Euro (Auslauffinanzierung)

Worum geht es?

Wie schützt uns der winzige Botenstoff Acetylcholin vor Entzündung und Eindringlingen in unseren Körper?

Der Schwerpunkt wird aus 14 teilnehmenden Gruppen aus Grundlagen- und klinischen Forschern gebildet, deren Interesse dem Acetylcholin, einem chemischen Botenstoff im menschlichen Körper gilt. Dieser chemische Stoff, der nicht nur in Nervenzellen vorkommt, beeinflusst eine Vielzahl von Körperfunktionen und ist unter anderem dafür verantwortlich, dass wir unsere Muskeln bewegen und atmen können. Wer kein Acetylcholin bilden kann, ist in kurzer Zeit tot.

Der Botenstoff hat hohe Relevanz in entzündlichen Erkrankungen. Die Spanne der relevanten Krankheitsbilder erstreckt sich über mehrere Organsysteme und reicht von der Haut (Neurodermitis, Blasen bildende Erkrankungen) über die Transplantatabstoßung bis zur häufig tödlich endenden Blutvergiftung.

Durch die Bündelung von Arbeitsgruppen, die eine hohe Expertise auf dem Gebiet der cholinergen Forschung besitzen, wird in Mittelhessen ein weltweit einzigartiger Schwerpunkt zu diesem Themengebiet geschaffen.

Projektpartner

Justus-Liebig-Universität Gießen (Federführung), Technische Hochschule Mittelhessen, assoziiert: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH(Darmstadt),Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (Garching),
Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik(Braunschweig),Moscow Aviation Institute – Research Institute of Applied Mechanics and Electrodynamics, Airbus Defence and Space(Taufkirchen), Space Tech GmbH (Immenstaad), APCON AeroSpace & Defence GmbH (Neubiberg), PVA TePla AG(Wettenberg)

Landesförderung

2012 - 2014: ca. 3,8 Millionen Euro

Worum geht es?

Wie können Satelliten und Sonden im All millimetergenau positioniert werden? Was sind Ionenstrahlen, wie werden sie erzeugt und wo können sie eingesetzt werden?

Die Gießener Raumfahrt-Aktivitäten im Bereich der Ionentriebwerke für Satelliten und Raumfahrzeuge haben eine 40 Jahre lange Tradition und sind in den vergangenen Jahren gezielt ausgebaut worden, unter anderem durch Kooperationen mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.

Ziel ist es, in den nächsten Jahren, neue Kleinsttriebwerke für Satelliten und Raumsonden zu entwickeln, die es ermöglichen, störungsfrei und millimetergenau die Raumfahrzeuge im All zu positionieren. Darüber hinaus soll ein großes Marschtriebwerk entwickelt werden, dass energieeffizient und störungsfrei lange Weltraummissionen von Raumfahrtzeugen ermöglichen soll. Die Projektpartner forschen auch über irdische Anwendungsmöglichkeiten, wie die Materialbearbeitung (Fräsen, Schneiden) durch Ionenstrahlen.

Projektpartner

Philipps-Universität Marburg

Landesförderung

2012 - 2014: ca. 3 Millionen Euro
2015: ca. 0,82 Millionen Euro (Auslauffinanzierung)

Worum geht es?

Können Annahmen der Sprachtheorie in der Wirklichkeit überprüft und belegt werden?

Der LOEWE-Schwerpunkt zielt auf Grundfragen der sprachwissenschaftlichen Beschreibung und Theoriebildung und hat das Ziel, sogenannte Basiskategorien, also grundlegende theoretische Elemente, aus denen Sprache besteht, in der Sprachwirklichkeit nachzuweisen.

Dazu werden angenommene Basiskategorien mit den Methoden ganz verschiedener sprachwissenschaftlicher Ansätze einer detaillierten Überprüfung unterworfen. Nur durch eine solche Überprüfung der theoretischen Annahmen an wirklicher Sprache erlangen die Kategorien eine belastbare Aussagekraft und können mir größerer Sicherheit angewendet werden.

Es wird erwartet, dass durch diese Grundlagenforschung die technische Verarbeitung gesprochener Sprache in einer weit höheren Qualität ermöglicht wird. Die Anwendungsorientierung der Marburger Forschung zeigt sich etwa im Bereich der Sprachstörungen. Ein vertieftes Wissen über die untersuchte Basiskategorie "Wort"stellt die notwendige Grundlage für die Entwicklung von differenzierten Diagnostikverfahren und Therapieansätzen für Menschen mit Sprachstörungen dar.

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