Innerhalb von 16 Jahren entstand auf der Mathildenhöhe Darmstadt ein einmaliges architektonisches Ensemble aus Gebäuden, gestalteten Gärten mit Skulpturen, Innenarchitektur und Design. Hier wurden Leitgedanken der späteren klassischen Moderne in die Architektur eingeführt. Das Haus Habich ist Teil davon: Das Werk des Künstlers Joseph Maria Olbrich wurde von Ralph und Corinna Brücher fachgerecht restauriert.
Bauform als Reaktion auf die Umwälzung der Lebensumstände
Die Künstlerkolonie Darmstadt entstand 1899. Die Gesamtplanung für die Wirkungsstätte auf der Mathildenhöhe wurde dem Architekten Joseph Maria Olbrich übertragen. Für die Ausstellung „Ein Dokument Deutscher Kunst“ 1901, die eine neue Bauform als Reaktion auf die Umwälzung der Lebensumstände durch die Industrialisierung vorstellte, konzipierte er sieben Künstlerhäuser – eines davon war Haus Habich. Charakteristisch für das Gebäude ist der stark profilierte Putz, der allerdings nicht erhalten werden konnte und neugestaltet werden musste.
Schablonen angefertigt
Die Eheleute Brücher fertigten dafür Schablonen an, um die ursprünglichen Sockelbildungen nachzubilden. Die prägenden Wasserabläufe konnten sie erhalten und auch im Inneren ist das Gebäude durch die gut erhaltenen Bauteile im Treppenhaus ein bemerkenswertes Zeugnis seiner Zeit.