Blick in die Ausgrabungsstätte Mainhausen-Zellhausen, ein Loch im Boden mit Messstäben

Bodendenkmal bei Mainhausen-Zellhausen

Für sein unermüdliches Engagement und seine hervorragende Arbeit zur Erforschung und Bekanntmachung des Bodendenkmals bei Mainhausen-Zellhausen erhielt der Geschichts- und Heimatverein Mainhausen 2017 den Ehrenamtspreis des Hessischen Denkmalschutzpreises.

Preisträger: Geschichts- und Heimatverein Mainhausen

Preis: Urkunde und Geldpreis (2.500 €), Ehrenamtspreis     

Der „Zellhügel“ auf der Gemarkung der Gemeinde Mainhausen-Zellhausen ist ein außergewöhnliches Bodendenkmal, das erstmals 1953 vom damaligen Kreisdenkmalpfleger Karl Nahrgang untersucht wurde. Bekannt war, dass an dieser Stelle eine Wallfahrtskirche, die Zellkirche, stand, die zwischen 1816 und 1820 abgerissen wurde. Bei seinen Untersuchungen entdeckte Nahrgang eine Befestigungsanlage, die er in karolingische, vielleicht aber auch spätmerowingische Zeit datierte.

2007 regte der Geschichts- und Heimatverein Mainhausen an, am Zellhügel in Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalschutzbehörde des Kreises Offenbach mit modernen archäologischen und naturwissenschaftlichen Methoden erneut zu graben und die Ergebnisse zu dokumentieren. Bodenradaruntersuchungen und insgesamt sieben Grabungskampagnen zwischen 2009 und 2016 führten zu dem Ergebnis, dass es sich bei der bisher nur als „frühmittelalterliche Befestigung“ bekannten Fundstelle um einen der bedeutendsten frühmittelalterlichen Siedlungsplätze im Rhein-Main-Gebiet handelt. Eine achte Kampagne hat in diesen Tagen begonnen.

Der Geschichts- und Heimatverein Mainhausen war nicht nur Initiator der Grabungen. Während der unter wissenschaftlicher Leitung der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Offenbach durchgeführten Grabungskampagnen förderte und motivierte er die ehrenamtliche Tätigkeit zahlreicher Mitglieder und externer Mitarbeiter an den Untersuchungen. So wurden während der sieben Kampagnen von freiwilligen Helfern ca. 8.000 Arbeitsstunden geleistet.

Schließlich gehört auch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit zu den Aufgaben des Vereins. Er wirbt auch weiterhin erhebliche Spenden ein, um die wissenschaftliche Untersuchung der Funde auch in Zukunft voran zu treiben. Die Ergebnisse der Grabungen werden in Aufsätzen und Berichten zusammengefasst und auf einer eigenen Homepage für die Allgemeinheit zugänglich gemacht. Durch Sonderausstellungen und eine Präsentation vor Ort werden die bedeutenden Funde präsentiert und erläutert.

 

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