Das Wohnhaus Mäckler von außen: Ein langgezogener Bau mit einem großen außenseitigen Schornstein, die Fassade ist teilweise aus Holz

Wohnhaus Mäckler in Frankfurt-Sachsenhausen

Für den behutsamen Umgang mit der historischen Bausubstanz wurden Christian Gärtner und Anna von Lüneburg mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis 2018 ausgezeichnet.

Preisträger: Christian Gärtner und Anna von Lüneburg
Preis: Urkunde und Würdigung

Hermann Mäckler, einer der führenden Wiederaufbauarchitekten der Nachkriegszeit, erbaute das Haus im Wilhelm-Beerweg 77 in Frankfurt-Sachsenhausen 1955 für sich und seine Familie. Das Grundstück grenzt an den Stadtwald und liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Wohnhaus des Architekten Alois Giefer, mit dem Mäckler zusammen das Büro führte.

Die Immobilie wechselte 2008 aus dem Familienbesitz zu den heutigen Eigentümern. Diese fühlten sich sofort zur Bewahrung des gebauten Erbes und der überkommenen Bausubstanz, die nahezu ungestört vorhanden war, verpflichtet und waren auch bereit, das Interieur der 1950er-Jahre umfassend zu erhalten. Dazu zählen die Stahlwendeltreppe und die Regalwand im Wohnzimmer, die Natursteinböden und das künstlerisch gestaltete Geländer einer zweiten Stahltreppe sowie die Flurgarderobe.

Blick in ein Zimmer des Wohnhauses Mäckler: Man sieht eine stählerne Wendeltreppe, eine große Fensterfront und Wohnzimmermöbel

Die umfassenden Renovierungsarbeiten dauerten von 2009 - 2011. Das große Panoramafenster aus Stahlprofilen mit Schiebetür zur Terrasse wurde restauriert und alle anderen Fenster erneuert, wobei die ursprüngliche funktionale Teilung, Profilierung und Farbgebung ausnahmslos wiederhergestellt werden konnte. Die für das Erscheinungsbild wesentlichen Außenmarkisen aus der Bauzeit wurden restauriert. Es folgte die energetische Ertüchtigung des Daches und der mit Holz verschalten südlichen Außenwand. Die Bewahrung des innovativen Stahldachstuhls aus der Erbauungszeit und die Erneuerung der Dachhaut mit Welleternit stellte dabei die größte Herausforderung dar.

2016 wurde nach Süden ein Neubau angebaut, der sich an das Kulturdenkmal anlehnt und es in seiner Wirkung ergänzt und steigert. Die beiden Gebäude agieren als Ensemble, bewahren aber gleichzeitig ihre Eigenständigkeit.

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