Die Digitalisierung prägt auch die Kultur in Hessen. Sie eröffnet neue Räume der Gestaltung und des Ausdrucks und kann so zur Stärkung der Kultur beitragen. Sie bettet die Aktivitäten der hessischen Kultur umfassender in nationale und internationale Kontexte ein, sie schafft Sichtbarkeit, Zugänge und ermöglicht neue Formen von Austausch und Vernetzung. Sie entfaltet zudem grundlegenden Einfluss auf Arbeitsformen und Arbeitsweisen in Kunst und Kultur und stellt dafür neue Werkzeuge bereit.
Künstlerinnen und Künstler setzen digitale Technologien und Medien zunehmend in ihrer täglichen Arbeit ein: Sie arbeiten in digitalen und hybriden Formaten und nutzen digitale Technik als Arbeitsmittel, um zum Teil über tausende Kilometer hinweg zusammenzuarbeiten. Weil der Einsatz digitaler Techniken zudem neue Zugänge zu kulturellen Inhalten eröffnet, erweitert er die Möglichkeiten von Ausstellungsmacherinnen und Ausstellungsmachern, Musikerinnen und Musikern, Literatur- und Theaterschaffenden und bietet ihnen neue Gestaltungsräume für die Kulturvermittlung.
Die digitalen Möglichkeiten verändern auch die Gewohnheiten und Anforderungen der Besucherinnen und Besucher von Kultureinrichtungen, ob Museum, Archiv, Bibliothek, Theater oder Konzerthaus. Digitale Formate können vielen Menschen den Zugang zu Kulturgütern erleichtern oder neu eröffnen; digitalisierte Museums-, Archiv- und Bibliotheksbestände sind ebenso wie aufgezeichnete Theateraufführungen und Konzerte unabhängig von Zeit und Raum zugänglich; neue Formate helfen, historische und gesellschaftliche Zusammenhänge zu erklären.
Nicht zuletzt die Erfahrungen, die im Rahmen der Maßnahmen zur Eindämmung und Bewältigung der COVID-19-Pandemie gesammelt wurden, haben die Bedeutung und den Wert der Digitalisierung für die Kultur in Hessen deutlicher zutage treten lassen. Die Digitalisierung birgt neue Perspektiven und vielfältige Chancen, sie ist aber auch eine Herausforderung, denn sie kostet Geld und sie braucht Knowhow.