Die Vision:
Das Land möchte möglichst viele verschiedene Menschen für Kultur begeistern. Die hessische Kulturszene soll dabei allen Menschen offenstehen und qualitätsvolle Angebote für alle Menschen schaffen. Barrieren, die Menschen davon abhalten, Kulturangebote wahrzunehmen oder mitzugestalten, baut das Land in den unterschiedlichen Bereichen zielgerichtet ab. Mit seiner Kulturförderung will das Land exzellente Künstlerinnen und Künstler und großartige Projekte unterstützen – ohne Ansicht der Herkunft oder des Hintergrundes der Personen. Dabei gilt es, sich bewusst zu machen, dass der Begriff von Kunst und von förderungswürdiger Kultur stets im Wandel ist.
Wir leben in einer zugleich älter und vielfältiger werdenden Gesellschaft. Für das Land ist es daher selbstverständlich, dass es in seinen Erwägungen immer auch die Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren berücksichtigt. Gerade im Alter kann die Teilhabe an zielgruppengerechten Kulturveranstaltungen und der Zugang zu Kultureller Bildung ein Baustein für Lebensqualität sein.
Für viele Menschen mit Behinderungen gibt es im öffentlichen Leben – und damit auch in und um Kultureinrichtungen – trotz aller Erfolge nach wie vor zu viele Barrieren, die eine Teilhabe nur eingeschränkt möglich machen. Um möglichst vielen Menschen Kulturangebote zugänglich zu machen, ist daher nicht nur eine architektonische Barrierefreiheit, sondern auch eine möglichst barrierefreie Kommunikation und Information das Ziel.
An vielen Orten Hessens ist das Zusammenleben von Menschen mit verschiedenen Migrationsgeschichten bereits seit Jahren Realität. Das Land möchte auch neu Zugewanderten und Menschen, die schon lange in Deutschland leben, für die hessische Kulturszene gewinnen und ihnen Möglichkeiten der Mitwirkung eröffnen. Kultur kann die Gesellschaft zusammenführen und zusammenhalten, in dem sie verschiedenste Perspektiven und Lebenswelten – etwa die von Frauen, Menschen mit Migrationsgeschichte oder queeren Menschen – sichtbar und erkennbar werden lässt. Zugleich will das Land daran arbeiten, dass sich die gesellschaftliche Vielfalt und die unterschiedlichen Perspektiven, durch die sie sich ausdrückt, auch eine Verankerung im kulturellen Gedächtnis des Landes finden, sich also zum Beispiel in Archiven widerspiegeln.
Kultureinrichtungen, seien es die Museen, die Theater, die Kinos oder die Soziokulturellen Zentren, deren Förderung das Land in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert hat, tragen viel dazu bei, mit niedrigschwelligen Angeboten die Kultur zu bereichern. Denn der Zugang zu Kultur und ihrer Gestaltung darf nicht von den finanziellen Ressourcen des Elternhauses abhängen – und er muss auch den Menschen möglich sein, die nur über ein geringes Einkommen verfügen. Zu diesen Faktoren kommen oft auch Berührungsängste mit Kulturveranstaltungen. Hier will das Land Projekte unterstützen, die einen sozial gerechten Zugang zu Kultur ermöglichen.