Im Schwalmstädter Ortsteil Trutzhain widmet sich eine Gedenkstätte mit Museum einem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte: Von 1939 bis 1945 betrieben die Nationalsozialisten hier das größte Kriegsgefangenenlager Hessens, das Stammlager IX A. Heute setzen sich Bürgerinnen und Bürger der Stadt dafür ein, dass diese Zeit nicht in Vergessenheit gerät. Sie richteten ein Museum auf dem Gelände ein, organisieren Ausstellungen, Filmvorführungen und Zeitzeugengespräche.
![Die Auszeichnung "Museum des Monats" würdigt ehrenamtlichen Einsatz Ministerin Dorn spricht mit der Leiterin des Museums Trutzhain vor einer Vitrine](/sites/wissenschaft.hessen.de/files/styles/crop_image_style_16_9_xs/public/2021-06/img_0134.jpg?itok=3AXOoYfu)
Mueum des Monats
Gedenkstätte mit Museum Trutzhain
![Von 1939 bis 1945 betrieben die Nationalsozialisten in Trutzhain das größte Kriegsgefangenenlager Hessens. Heute dient es als Museum. Blick ins Trutzhainer Museum und auf eine Holzwand mit dem Graffiti der Freiheitsstatue](/sites/wissenschaft.hessen.de/files/styles/crop_image_style_16_9_xs/public/2022-07/img_0133.jpg?itok=HRPRhPSP)
In dem Lager hielten die Nationalsozialisten Menschen unterschiedlicher Nationen gefangen: Zunächst Polen und Franzosen, darunter der spätere französische Staatspräsident François Mitterrand, außerdem Niederländer, Belgier, Briten, Serben, Italiener und Amerikaner. Später kamen Tausende sowjetische Kriegsgefangene hinzu. Sie wurden in einem separaten Lagerbereich unter unmenschlichen Bedingungen gefangen gehalten. Die meisten Kriegsgefangenen mussten Zwangsarbeit in der Landwirtschaft und in der Rüstungsindustrie leisten.
![Die Anlage mit einer großen Anzahl erhaltener Baracken steht seit 1985 unter Denkmalschutz. Ministerin Dorn schaut sich ein Modell an. Ministerin Dorn schaut sich ein Modell der Baracken an.](/sites/wissenschaft.hessen.de/files/styles/crop_image_style_16_9_xs/public/2022-07/museum_des_monats_hmwk_2.jpg?itok=aFwVktgk)
Die Anlage mit einer großen Anzahl erhaltener Baracken steht seit 1985 unter Denkmalschutz. Seit 2003 ist in einer ehemaligen Wachbaracke das Museum eingerichtet. In authentischen Räumen können die Besucherinnen und Besucher neben den originalen Bild- und Sachzeugnissen Modelle und Filme besichtigen.