Im Schwalmstädter Ortsteil Trutzhain widmet sich eine Gedenkstätte mit Museum einem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte: Von 1939 bis 1945 betrieben die Nationalsozialisten hier das größte Kriegsgefangenenlager Hessens, das Stammlager IX A. Heute setzen sich Bürgerinnen und Bürger der Stadt dafür ein, dass diese Zeit nicht in Vergessenheit gerät. Sie richteten ein Museum auf dem Gelände ein, organisieren Ausstellungen, Filmvorführungen und Zeitzeugengespräche.
Mueum des Monats
Gedenkstätte mit Museum Trutzhain
In dem Lager hielten die Nationalsozialisten Menschen unterschiedlicher Nationen gefangen: Zunächst Polen und Franzosen, darunter der spätere französische Staatspräsident François Mitterrand, außerdem Niederländer, Belgier, Briten, Serben, Italiener und Amerikaner. Später kamen Tausende sowjetische Kriegsgefangene hinzu. Sie wurden in einem separaten Lagerbereich unter unmenschlichen Bedingungen gefangen gehalten. Die meisten Kriegsgefangenen mussten Zwangsarbeit in der Landwirtschaft und in der Rüstungsindustrie leisten.
Die Anlage mit einer großen Anzahl erhaltener Baracken steht seit 1985 unter Denkmalschutz. Seit 2003 ist in einer ehemaligen Wachbaracke das Museum eingerichtet. In authentischen Räumen können die Besucherinnen und Besucher neben den originalen Bild- und Sachzeugnissen Modelle und Filme besichtigen.