Ulrich Rasche, geboren 1969, sammelte nach einem Studium der Kunstgeschichte in Bochum erste Theatererfahrungen bei Jürgen Kruse am Bochumer Schauspielhaus und bei Edith Clever, Dieter Sturm und Robert Wilson an der Berliner Schaubühne. Am Watermill Center auf Long Island (New York), das Wilson 1992 gegründet hat, war Rasche Stipendiat. 2002 führte Ulrich Rasche zum ersten Mal Regie („Betrogen“ von Harold Pinter, Sophiensäle, Berlin). Überregionale Bekanntheit erlangte er durch Chortheaterprojekte („Singing! Immatriell arbeiten“, Palast der Republik, Berlin, 2004; „Kirchenlieder“, Staatstheater Stuttgart, 2005). Es folgten Inszenierungen u. a. für die Wiener Festwochen, die Volksbühne Berlin, das Schauspiel Frankfurt, das Theater Bern, das Residenztheater München, das Theater Basel, das Staatsschauspiel Dresden, das Burgtheater Wien, das Deutsche Theater Berlin und die Oper Genf.
Als Bühnenbildner und Regisseur wurde Ulrich Rasche mehrfach ausgezeichnet: 2013 wurde er mit dem Kunstpreis der Akademie der Künste Berlin geehrt. Mit seinen maschinengetriebenen Inszenierungen „Die Räuber“ (Residenztheater München), „Woyzeck“ (Theater Basel) und „Das große Heft“ (Staatsschauspiel Dresden) wurde er 2017, 2018 und 2019 jeweils zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Für „Die Räuber“ erhielt Rasche 2017 auch den Nestroy-Theaterpreis für die beste Inszenierung im deutschsprachigen Raum sowie die Auszeichnung „Bühnenbild des Jahres“ der Zeitschrift „Theater heute“. Den Nestroy-Theaterpreis für die beste Inszenierung im deutschsprachigen Raum erhielt Rasche erneut 2018, diesmal für „Die Perser“ (Schauspiel Frankfurt, Koproduktion mit den Salzburger Festspielen).
Zu den Projekten, die Rasche als Regisseur und Bühnenbildner im Jahr 2023 verwirklichen wird, gehört die Neuinszenierung von Lessings „Nathan der Weise“ bei den Salzburger Festspielen (Premiere: 28. Juli).
Ulrich Rasche lebt in Berlin.
Hein-Heckroth-Förderpreis 2023: Stella Lennert. Sie wurde 1990 geboren, studierte Bühnenbild bei Johannes Schütz an der Kunstakademie Düsseldorf und arbeitete bereits in ihrer Studienzeit als Bühnenbildassistentin am Berliner Ensemble. Nach ihrem Diplomabschluss war Lennert fest an den Bühnen der Stadt Köln engagiert, wo sie unter anderem das Bühnenbild zu „Mare Nostrum“ an der Oper Köln in der Regie von Valentin Schwarz mitentwickelte.