Buchenwälder bedeckten einst weite Teile Europas. Heute gibt es alte, unverfälschte und unberührte Buchen-Urwälder nur noch als kleine Reste – zum Beispiel im Nationalpark Kellerwald-Edersee im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg. Seit 2011 ist das Buchenwald-Gebiet des Nationalparks Teil der UNESCO-Weltnaturerbestätte „Buchenurwälder und Alte Buchenwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“.
Beobachten, wie die Wildnis von morgen entsteht
Das Welterbe-Teilgebiet „Kellerwald“ ist rund 1.467 Hektar groß; außergewöhnlich alte, ausgedehnte und unzerschnittene Wälder bestimmen hier die Landschaft. Diese mehr als 200 Jahre alten Buchenbestände und Einzelbuchen sowie größeren zusammenhängenden Flächen sind sehr selten. Sie zählen deshalb zu den stark bedrohten Lebensräumen unseres Kontinents,
obwohl die Buche als Baumart nicht gefährdet ist. Das Land Hessen und das Nationalparkamt stellen sicher, dass der 7.688 Hektar große Nationalpark mit seinem Welterbe-Gebiet überwacht und betreut wird. Oberste Priorität hat dabei der Prozessschutz: Die Natur wird auf dieser Fläche sich selbst überlassen. Der Mensch greift nicht ein, sondern beobachtet, lernt und staunt, wie die Wildnis von morgen entsteht.