Mit den Arolsen Archives befindet sich im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg das weltweit größte Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Seit 2013
ist die Sammlung Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes „Gedächtnis der Menschheit“ („Memory of the World“). Als Internationaler Suchdienst nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, half das Archiv zunächst bei der Suche nach Überlebenden.
Karteien zu Schiksalen von 17,5 Millionen Menschen
In der Zentralen Namenskartei mit Hinweisen zum Schicksal von 17,5 Millionen Menschen befinden sich Zeugnisse der Verfolgung von Minderheiten und politischen Gegnerinnen und Gegnern. Die Arolsen Archives bewahren auch historisch einmalige Dokumente auf, zum Beispiel eine Abschrift der Liste des Industriellen Oskar Schindler, mit der er Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter durch eine Beschäftigung in seiner Emaillefabrik vor der Ermordung in den Vernichtungslagern rettete.
Online-Archiv und digitale Bildungsangebote
Heute stehen die Konservierung der Dokumente, der Aufbau des Online-Archivs und digitale Bildungsangebote im Vordergrund. Zudem warten persönliche Gegenstände von KZ-Häftlingen darauf, zurückgegeben zu werden. Über die Kampagne #StolenMemory suchen die Arolsen Archives mit Unterstützung von vielen Freiwilligen nach Hinterbliebenen.