Kloster Lorsch ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler Europas aus vorromanischer Zeit und ein Wahrzeichen karolingischer Baukunst. Erstmals urkundlich im Jahr 764 erwähnt, wurde das Kloster 772 an den fränkischen König Karl übertragen. Als Kaiser Karl der Große machte er Kloster Lorsch zum Zentrum seiner Politik, seiner Kirchenreform und Bildungsoffensive. Die Torhalle ist das am besten erhaltene karolingische Bauwerk nördlich der Alpen. Weitere Relikte sind das Fragment einer Basilika und zwei Drittel der Klostermauer. Zusammen brachten sie Lorsch 1991 den Welterbe-Status ein – als erster hessischer Stätte. Er bezieht sich auf das Mutterkloster Altenmünster und das spätere Hauptkloster.
Mittelalter wird innovativ vermittelt
Heute zeigen ins Gelände gedrückte Umrisse, wo früher Gebäude standen; sie geben einen Eindruck von den Dimensionen der einstigen Baukörper und der besonderen Aura des Ortes. Innovative Vermittlung des Mittelalters zählt viel in Lorsch. Es gibt einen Kräutergarten nach dem Lorscher Arzneibuch, das zum Weltdokumentenerbe der UNESCO zählt (siehe Seite 38), die Zehntscheune als Schaudepot für Bauskulptur und das experimentalarchäologische Freilichtlabor Lauresham.