Das Lorscher Arzneibuch entstand um 795 während der Herrschaft Karls des Großen und ist das älteste medizinische Buch des abendländischen Mittelalters.
Das Buch stellt einen Meilenstein in der Medizingeschichte dar. Das Heilen galt zu dieser Zeit als Eingriff in die Pläne Gottes. Das Arzneibuch des Klosters Lorsch besteht aus einer Sammlung von 482 Rezepten zur Kräuterheilkunde und verteidigt in seiner Einleitung die Heilkunde entschieden. Seither galt die Behandlung Kranker nicht mehr als unstatthafter Eingriff des Menschen in den Heilsplan Gottes, sondern als Akt christlich gebotener Nächstenliebe. Zahlreiche Rezeptnachträge und althochdeutsche Glossen zeugen von der intensiven Benutzung des Arzneibuchs im 9. und 10. Jahrhundert.
Das etwa 150 Seiten umfassende Werk befindet sich heute in der Staatsbibliothek Bamberg in Bayern und ist über die Internetseite volldigitalisiert zugänglich.