Die Schwälmer Weißstickerei verdankt ihren Namen der zwischen Kassel im Norden, Marburg im Südwesten und Bad Hersfeld im Osten gelegen Landschaft Schwalm. Sie entwickelte sich etwa Anfang des 19. Jahrhunderts als Reaktion auf ein berühmtes sächsisches Vorbild: Die hauchzarte gestickte Dresdner Spitze, die der Aristokratie zugänglich war, faszinierte die Landfrauen so sehr, dass sie kreative Wege fanden, eine ähnliche Spitze zu fertigen. Dafür nutzten sie das Material, das sie hatten – groben Leinenstoff – und verwendeten wie beim Dresdner Vorbild eine Vielzahl an Stichen aus mehreren technisch anspruchsvollen Grundtechniken. Diese von Anfang ausgeübte Diversität macht die Schwälmer Weißstickerei zu einer einzigartigen, besonders variantenreichen Technik. Bis heute ist es nicht möglich, eine vergleichbare Spitze maschinell herzustellen.
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