Wiesbaden. Das Archiv der deutschen Frauenbewegung (AddF) in Kassel bekommt Unterstützung für seine digitale Projekte: Wissenschaftsminister Timon Gremmels hat heute einen Förderbescheid über rund 102.000 Euro aus dem neuen Programm „Digitalisierung der Landesforschungsinstitute“ an die Mitarbeiterinnen des Archivs überreicht. Mit dem Geld sollen vor allem die wichtigen Quellen der Frauenbewegungsgeschichte weltweit digital zur Verfügung gestellt werden.
Hervorragende Arbeit für unsere Demokratie
„Das AddF leistet hervorragende Arbeit für unsere Demokratie und ist für die zeithistorische Geschlechterforschung eine Ressource von bundesweiter und internationaler Bedeutung. Umso mehr freue ich mich, diesem bedeutsamen Institut einen der ersten Förderbescheide unseres neuen Digitalisierungsprogramms zu überreichen“, so Wissenschaftsminister Timon Gremmels. „Die Förderung hilft, die Forschungsprojekte und engagierte Bildungsarbeit zur deutschen Frauenbewegung digital zugänglich zu machen und Archivgut vor dem Verfall zu schützen. Mit dem Programm reagieren wir auch auf das Bedürfnis der Landesforschungsinstitute, die Archive und Forschungsergebnisse vor Cyberkriminalität zu schützen und Ausstellungsinhalte multimedial und interaktiv aufzubereiten.“
Fokus auf Digitalisierung von Bibliothek- und Archivgut
Das AddF will mit der Förderung die Digitalisierung der Sammlung im Bibliothek- und Archivgut weiter vorantreiben. Auch urheberrechtlich geschützte Quellen sollen vor Ort an einem digitalen Leseplatz einsehbar sein. Geplant ist zudem, die Nachlässe der Frauenrechtlerinnen Erna Sänger und Dorothee von Velsen zu digitalisieren. Außerdem soll die Verwaltung digitaler werden und ein Fokus auf IT-Sicherheit gelegt werden.
„Kultur und Geschichte digital erlebbar zu machen, ist ein zentraler Schwerpunkt unserer Hessischen Digitalstrategie. Ich freue mich deshalb sehr, dass wir die wichtige Arbeit des Archivs der deutschen Frauenbewegung in Kassel aus unserem Digitalbudget unterstützen und fördern können“, sagte Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus.
Mehr über das Programm
Das Programm „Digitalisierung der Landesforschungsinstitute“ ist im Zuge der Strategie „Digitales Hessen“ entstanden. Es wird erstmals im Haushaltsjahr 2025 umgesetzt. Mit dem Programm unterstützt das Land die Institute zum Beispiel dabei, Quellen wie VHS-Kassetten, Schellackplatten, alte Tonbänder oder historische Briefe zu digitalisieren. Die Institute sollen aber auch effizienter arbeiten können, ihre Abläufe digitalisieren, Webauftritte modernisieren. Auch die Forschungsergebnisse selbst sollen mit Hilfe des Programms schneller zur Verfügung stehen – zum Beispiel mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Insgesamt stellt das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur in diesem Jahr rund 1,67 Millionen Euro für die Digitalisierung in zwölf Landesforschungsinstituten bereit.