Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Auftakt für hessenweiten Forschungsverbund zur Demokratieforschung

Konferenz in Frankfurt beleuchtet Herausforderungen der Demokratie und Möglichkeiten sie zu stärken

Wiesbaden/Frankfurt. Wie lässt sich Demokratie stärken, obwohl sie zunehmend unter Druck gerät? Mit dieser zentralen Frage befasst sich der neue hessenweite Forschungsverbund „DemoReg – Herausforderungen der Demokratie in Zeiten ihrer Regression“, der heute mit einer Auftaktkonferenz an der Goethe-Universität Frankfurt die gemeinsame Arbeit startet. 35 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus acht Hochschulen und Forschungseinrichtungen arbeiten in den kommenden Jahren eng zusammen, um Wege zu einer widerstandsfähigen Demokratie zu erforschen.

Demokratieforschung dauerhaft vernetzen

Der Verbund ist das zentrale Projekt des vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur (HMWK) aufgelegten Programms „Stärkung der Demokratieforschung Hessen“, welches zum „Sofort-Programm 11+1“ der hessischen Landesregierung gehört. Bis Ende 2028 stellt das Land dafür rund 3,1 Millionen Euro bereit. Ziel ist es, die Demokratieforschung in Hessen dauerhaft zu vernetzen, den Transfer in die Gesellschaft zu stärken und ihr wissenschaftliches und gesellschaftliches Profil auszubauen.

Zusammenarbeit exzellenter Forschender stärken

„Unsere Demokratie steht im Feuer, wir müssen gemeinsam auf einer wissenschaftlichen Grundlage erarbeiten, wie wir sie schützen können. Ich freue mich sehr, dass der Forschungsverbund DemoReg voranbringt, worauf wir mit dem Programm gezielt haben: exzellente Forschung, starke gesellschaftliche Beteiligung und eine enge Vernetzung der hessischen Hochschulen“, erklärt Staatssekretär Christoph Degen zur Auftaktkonferenz. „In Zeiten großer gesellschaftlicher Umbrüche sind Geistes- und Sozialwissenschaften unverzichtbar, um zu verstehen, wie wir unsere freiheitliche Demokratie resilient machen können. Wir stärken die Zusammenarbeit exzellenter Forschender, um den Herausforderungen der Gegenwart zu begegnen.“

Wörterbucheintrag "Demokratie"

Übersicht

Das Programm "Stärkung der Demokratieforschung in Hessen"

Ziel des Programms ist, unsere Demokratie resilienter gegen Extremismus und Polarisierung zu machen. Anträge sind in den betreffenden Förderlinien ab sofort möglich.

Im Mittelpunkt der zweitägigen Auftaktkonferenz vom 31. Oktober bis 01. November 2025 steht die Abstimmung der zahlreichen Teilprojekte und Forschungsperspektiven. Die Beteiligten wollen gemeinsam untersuchen, wie Demokratien auf gesellschaftliche Spannungen, Polarisierung und Vertrauensverlust reagieren können – und welche neuen Räume und Diskurse entstehen, wenn Demokratie unter Druck gerät.

„Stehen wir im Herbst der Demokratie? Das ist keine Schicksalsfrage. Über die Zukunft der Demokratie wird in der Gesellschaft und bei Wahlen entschieden“, betont die Sprecherin des Verbunds Prof. Dr. Ursula Birsl, Demokratieforscherin an der Philipps-Universität Marburg: „Mit DemoReg haben wir nun die Chance, Antworten auf die Frage nach der Zukunft der Demokratie zu finden.“

Der Sprecher des Verbunds, der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Thomas Biebricher von der Goethe-Universität, unterstreicht: „Demokratien geraten weltweit unter Druck – auch in Europa. Unser Ziel ist es, diese Prozesse besser zu verstehen und daraus konkrete Handlungsoptionen abzuleiten.“

Der Forschungsverbund „DemoReg“ vereint Expertise aus Politik-, Sozial- und Kulturwissenschaften. Neben der Philipps-Universität Marburg und der Goethe-Universität Frankfurt sind die Universität Kassel, die Technische Universität Darmstadt, die Frankfurt University of Applied Sciences, die Hochschule Darmstadt, das Institut für Sozialforschung Frankfurt am Main, sowie das Sigmund-Freud-Institut beteiligt.

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