Patrick Appel (MdL), Justus Rathschlag (2. Vorsitzender Verein jüdisches Museum e.V.), Timon Gremmels (Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur), Lisa Gnadl (MdL) und Thorsten Eberhard (Bürgermeister von Nidda)

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Gedenkkultur lebendig halten: Jüdisches Museum Nidda ist „Museum des Monats“

Minister Gremmels überreicht Auszeichnung

Wiesbaden/Nidda. Die Stadt Nidda im Wetteraukreis kann auf eine über 900-jährige jüdische Geschichte zurückblicken. Sie sichtbar und erfahrbar zu machen, hat sich das Jüdische Museum Nidda zur Aufgabe gemacht. Dieses Engagement wird nun geehrt: Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels hat das Haus heute als „Museum des Monats“ ausgezeichnet und den Mitgliedern des Trägervereins Jüdisches Museum Nidda e.V. 2.000 Euro Preisgeld überreicht.

Demokratisches Miteinander schützen

„Im Kampf gegen Antisemitismus leisten Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung einen essentiellen Beitrag, unser demokratisches Miteinander zu schützen. Das Jüdische Museum Nidda zeigt das eindrucksvoll: Es hält Gedenkkultur lebendig und macht neugierig auf die jüdische Kultur“, so Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels. „Die Ausstellung zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie jüdisches Leben in Nidda einst aussah. Zugleich erinnert das Museum an die entrechteten, geflohenen, deportierten und ermordeten Jüdinnen und Juden und gibt ihnen ihre Geschichte und damit auch ihre Würde zurück. Diese Verbindung von Wissen, Erinnerung und Empathie ist von unschätzbarem Wert für unsere Erinnerungskultur. Ich danke allen, die dieses wichtige Kapitel der regionalen Geschichte lebendig halten, und gratuliere herzlich zur Auszeichnung.“

Das Museum widmet sich anhand vieler Objekte dem Alltag, den Festen und Bräuchen der jüdischen Familien. Im Synagogenzimmer gibt es unter anderem eine große Thorarolle und das Modell der Niddaer Synagoge zu sehen. Auch der schweren und grausamen Zeit für die Juden im Nationalsozialismus ist ein Raum gewidmet. Zudem gibt es eine umfangreiche Bibliothek mit Werken über das Judentum und seine Geschichte, Antisemitismus und den Holocaust.

Das Museum setzt bei der Vermittlung auf Ausprobieren und Mitmachen: Die Besucherinnen und Besucher können Sabbatbrot probieren, ein typisches Chanukka-Spiel spielen oder mit hebräischen Buchstaben den eigenen Namen gestalten. Besonders ist auch das Fortbildungsangebot für Lehrkräfte, Pfarrerinnen und Pfarrer sowie ehrenamtliche Mitarbeitende. Das Museum hat hierfür in Zusammenarbeit mit dem Martin-Buber-Rosenzweig-Institut in Frankfurt museumspädagogische Konzepte entwickelt.

Über das Museum des Monats

Der Jury, die die Preisträger des „Museums des Monats“ bestimmt, gehören jeweils zwei Vertreter und Vertreterinnen des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur und des Museumsverbands Hessen an. Zudem wird eine weitere Fachperson, je nach Schwerpunkthema, in die Jury berufen.

Derzeit läuft die Ausschreibung für die „Museen des Monats“ 2026. Das Motto lautet „Museum als Dritter Ort“. Zusätzlich können sich auch Einrichtungen bewerben, die anlässlich des 80. Geburtstag des Landes Hessen besondere Aktionen planen. Eine Bewerbung ist bis zum 15. Dezember 2025 möglich.

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