Wiesbaden. Prof. Dr. Carsten Binnig, Experte für Künstliche Intelligenz (KI) und Datenmanagement, erhält eine LOEWE-Spitzen-Professur an der TU Darmstadt. Das Land Hessen unterstützt damit das Forschungsvorhaben „Reasonable Artificial Intelligence (RAI)“ im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder. Anfang des Jahres hatte das Vorhaben erfolgreich die erste Hürde auf dem Weg zu einem Exzellenzcluster genommen. Die LOEWE-Professur wird über fünf Jahre mit rund zwei Millionen Euro aus LOEWE-Mitteln gefördert.
Große Bedeutung für hessische KI-Forschung
„Der bundesweite Exzellenzwettbewerb geht nun in die entscheidende Phase und ich freue mich sehr, dass es der TU Darmstadt gelungen ist, mit Prof. Dr. Binnig einen herausragenden Forscher für die hochrelevante Weiterentwicklung von ,vernünftiger‘ Künstlicher Intelligenz zu halten“, so Wissenschaftsminister Timon Gremmels. „Prof. Binnig ist nicht nur in den zu beantragenden Exzellenzcluster, sondern auch in die Strategie der TU Darmstadt maßgeblich eingebunden. Ihn am Standort zu halten, ist von großer Bedeutung für den Erfolg der der TU Darmstadt und der hessischen Forschung im Bereich der KI insgesamt. Die von ihm angestrebte Entwicklung einer neuen Generation von KI-zentrierten Datenbanksystemen, die selbstoptimierend sind und auch von Nicht-IT-Experten einfach bedient werden können, ist ein hoch interessantes Vorhaben mit großem Mehrwert. Das gilt für die Fachwissenschaft genauso wie für Wirtschaft und Gesellschaft.“
KI mit gesundem Menschenverstand
Aktuellen Systemen der künstlichen Intelligenz (KI) mangelt es an logischem Denkvermögen, sie haben Schwierigkeiten im Umgang mit neuen Situationen, müssen kontinuierlich angepasst werden und benötigen umfangreiche Ressourcen. Der geplante Exzellenzcluster „Vernünftige Künstliche Intelligenz” unter Federführung der TU Darmstadt in Zusammenarbeit mit den Universitäten Frankfurt, Bonn und Würzburg strebt die Entwicklung der nächsten Generation von KI an, der „Reasonable Artificial Intelligence (RAI)“: KI-Systeme, die mit einer „vernünftigen” Menge an Ressourcen auf Basis „vernünftiger Datenqualität” und „vernünftigen” Datenschutzes lernen. Sie sind ausgestattet mit gesundem Menschenverstand und der Fähigkeit, mit neuen Situationen und Kontexten umzugehen und basieren auf Trainingsparadigmen, die eine kontinuierliche Verbesserung, Interaktion und Anpassung ermöglichen. Das Team um Prof. Binnig möchte in diesem Zusammenhang eine neue Generation von KI-zentrierten Datenbanksystemen entwickeln, die sich auf Basis vortrainierter KI-Modelle automatisch anpassen und auch von Nicht-IT-Experten einfach bedient werden können.