Wiesbaden. Großer Erfolg für die hessischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW): Vier von fünf HAWs konnten mit ihren Anträgen im Bund-Länder-Programm „FH-Personal“ überzeugen. Die Frankfurt University of Applied Sciences, die Hochschule Fulda, die Technische Hochschule Mittelhessen und die Hochschule RheinMain werden in den kommenden sechs Jahren dabei gefördert, Professorinnen und Professoren gewinnen und zu qualifizieren. Insgesamt erhalten die HAW und ihre Partner bis zu 21 Millionen Euro aus dem Bund-Länder-Programm.
Hessische Hochschulen haben innovative Konzepte
„Ich freue mich sehr, dass die hessischen HAWs mit ihren Anträgen so erfolgreich waren. Das zeigt: Unsere Hochschulen haben innovative Konzepte entwickelt, um klugen Köpfe als Professorinnen und Professoren zu gewinnen oder auf dem Weg zur Professur zu begleiten“, sagt die hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Für sehr gute Lehre und angewandte Forschung brauchen wir hochqualifizierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Mit dem Promotionsrecht für forschungsstarke Fachrichtungen an HAWs und Millionenbeträgen für den Aufbau eines wissenschaftlichen Mittelbaus unterstützen wir als Land die HAWs dabei, ihren eigenen wissenschaftlichen Nachwuchs auszubilden und sich so auch im Wettbewerb zu behaupten. Das Bund-Länder-Programm ist eine gute und hochwillkommene Ergänzung zu den Initiativen des Landes.“
Qualität der hessischen Bewerbungen
„Es spricht für die Qualität der hessischen Bewerbungen, insbesondere aber unserer Hochschulen, dass vier von fünf Anträgen aus Hessen erfolgreich waren. Fachhochschulen und HAWs sind begehrt: Sie bilden als bedeutendes Scharnier zwischen Forschung und Lehre sowie der Wirtschaft seit Jahren stetig mehr junge Menschen aus. Zugleich kann die quantitative Entwicklung des Lehrpersonals mit der Entwicklung der Studierendenzahl kaum mehr Schritt halten“, erklärt Prof. Dr. Matthias Willems, Vorsitzender der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Hessen. „Der Erfolg bei ,FH Personal‘ ermöglicht es den vier bedachten Hochschulen, innovative Konzepte zur Nachwuchsgewinnung umzusetzen und eine Professur an einer HAW als Karriereziel attraktiver und bekannter zu machen. Mittelfristig soll so das Personal gewonnen werden, das nötig ist, Forschungs- und Lehrangebote weiterhin zukunftsweisend auszurichten – Angebote, die schließlich den Studierenden zugutekommen."
Besondere Herausforderungen für HAW
Fachhochschulen und HAWs, wie sie in Hessen heißen, stehen bei der Gewinnung ihres professoralen Personals vor besonderen Herausforderungen: Die Professorinnen und Professoren müssen nicht nur über wissenschaftliche und didaktische Kompetenzen, sondern auch über qualifizierte Praxiserfahrung verfügen. Dabei stehen die HAWs in direkter Konkurrenz etwa zu Unternehmen. Das Bund-Länder-Programm unterstützt die ausgewählten Hochschulen unter anderem bei der Einrichtung von Kooperationsplattformen, Schwerpunktprofessuren, Tandem- und Promotionsprogrammen sowie weiteren innovativer Ideen zur Verbesserung der Personalgewinnung und -qualifizierung. Es hat insgesamt einen Umfang von 431,5 Millionen Euro und läuft bis 2028. Die Kosten des Programms werden zu 71 Prozent vom Bund und zu 29 Prozent von den Ländern getragen.