Wiesbaden/Gießen/Marburg. Die Speiseversorgung für Patientinnen und Patienten am Universitätsklinikum Gießen und Marburg soll noch besser werden, vor allem moderner und nachhaltiger. An beiden Klinikstandorten wird das „Cook&Freeze“-Verfahren eingeführt, dafür haben der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Timon Gremmels, und die UKGM-Geschäftsführung nun grünes Licht gegeben. Dafür sollen die Küchen in Gießen und Marburg umgebaut werden. Das Wissenschaftsministerium legte dabei besonderen Wert auf eine Zwei-Standorte-Lösung und eine Beschäftigungsperspektive für die beiden Küchenteams in Gießen und Marburg, insbesondere für die dort befristet beschäftigten Mitarbeiter.
Beide Standorte sind gesichert
„Ich freue mich, dass beide Standorte gesichert sind und wir in konstruktiven Gesprächen mit der UKGM Geschäftsführung eine zukunftsweisende Lösung für die Umstellung der Speiseversorgung ermöglicht haben. Die Zwei-Standorte-Lösung sichert gutes Essen für die Patientinnen und Patienten und bietet eine Perspektive für die befristeten Beschäftigten in den Küchen in Gießen und Marburg“, so Wissenschaftsminister Timon Gremmels. „Während für die unbefristeten Beschäftigten am UKGM die Kündigungsgarantie der Anschlussvereinbarung und des Tarifvertrages greift, konnten wir auch für die befristeten Beschäftigten eine Bleibeperspektive aushandeln: Sie haben die Möglichkeit, mindestens zwei Jahre weiter am UKGM zu arbeiten und darüber hinaus im Rahmen einer Ausbildung im Bereich der Krankenversorgung dauerhaft am UKGM zu bleiben.“
Dr. Gunther K. Weiß, Vorsitzender der Geschäftsführung: „Durch die Modernisierung unserer Speiseversorgung in Gießen und Marburg können wir unseren Patientinnen und Patienten eine noch größere Auswahl an hochwertigem Essen anbieten, dass noch nachhaltiger und wirtschaftlicher als bisher hergestellt werden kann. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Patientenversorgung in Mittelhessen und können unseren Mitarbeitern eine gute berufliche Perspektive bieten. Das ist eine wichtige Investition in die Zukunft!“.
Mindestens zwei weitere Jahre beschäftigt
An beiden Standorten des UKGM war eine Modernisierung der Küchen notwendig geworden. Das Wissenschaftsministerium und die UKGM-Geschäftsführung haben in den vergangenen Monaten einen umfangreichen Plan erarbeitet, diese Veränderungen umzusetzen und gleichzeitig den betroffenen Beschäftigten eine gute Perspektive zu geben. Denn alle dort befristet beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden mindestens zwei weitere Jahre weiter beschäftigt werden und ihnen allen soll nach Möglichkeit eine langfristige Perspektive in Gießen und Marburg eröffnet werden. Die Investitionssumme beläuft sich auf 7,8 Millionen Euro. Beide Seiten – Land Hessen und Klinikum – haben dazu eine Vereinbarung getroffen, um Mittel aus der Anschlussvereinbarung einsetzen zu können.
Das Uniklinikum versorgt täglich rund 950 Patienten in Marburg nach dem „Cook&Serve“-Verfahren (Kochen und Servieren) und rund 1.100 Patienten in Gießen nach dem „Cook&Chill“-Verfahren (Kochen und Kühlen). Nach dem Umbau wird in beiden Kliniken Essen nach dem Verfahren „Cook&Freeze“ angeboten, übersetzt heißt das: Kochen und Gefrieren (siehe Info unten). Hierbei lässt sich die Hygienesicherheit für Mitarbeitende und Patienten noch besser gewährleisten, das Verfahren ist nährstoff- und vitaminschonend, die Auswahl an Gerichten wird größer sein als bisher und es kann nachhaltiger, also unter Vermeidung von Essensresten durch genau Entnahme des Bedarfs, produziert werden. In diesem Verfahren ist eine gleichbleibend hohe Qualität möglich und durch gute Arbeitsorganisation eine hohe Versorgungssicherheit für Patienten und Beschäftigte gewährleistet.
Hintergrund „Cook&Freeze“-Verfahren in der Speiseversorgung:
Beim „Cook&Freeze“-Verfahren werden die Speisen vom Lieferanten zubereitet, portioniert und schockgefrostet (auf minus 18 °C). In einer Verteilküche werden die tiefgekühlten Produkte auf das entsprechende Geschirr portioniert und weiterhin tiefgekühlt gelagert. Die tiefgekühlten Speisen werden auf den Tablett-Transportwagen zu den Stationen gebracht, wo sie an die Induktionsregenerationseinheiten angedockt und regeneriert werden. Auf diesem Wege ist es möglich, geschmacklich hochwertige Gerichte mit sehr guten Nährwertangeboten und unter Einhaltung der strengen Hygieneanforderungen wirtschaftlich anbieten zu können.