8. LOEWE-Förderstaffel

Hier finden Sie eine Übersicht der LOEWE-Schwerpunkte, die das Land Hessen ab dem 1. Januar 2016 gefördert hat.

Geförderte Projekte

Projektpartner

Technische Universität Darmstadt

Landesförderung

2016 - 2018: ca. 4,4 Millionen Euro

Worum geht es?

Kann die Natur von den Ingenieuren lernen?

Die Synthetische Biologie hat zum Inhalt, biologische Systeme mit neuartigen, teilweise in der Natur nicht vorkommenden Eigenschaften auszustatten und diese gezielt zu nutzen. Dies birgt ein enormes wissenschaftliches, aber auch wirtschaftliches Potential. So können zum Beispiel biotechnologisch wichtige Stoffklassen kostengünstig produziert oder Werkzeuge zur Tumordiagnostik entwickelt werden.

Zur Realisierung benötigt man sogenannte genetische Schaltkreise, also eine clevere Kombination von Genen und der dazugehörenden Regulationseinheiten. Diese sind derzeit jedoch nur über mühsame Trial-and-error-Verfahren implementierbar.

Der Forschungsverbund „CompuGene“ hat sich zum Ziel gesetzt, durch die enge Verknüpfung von Natur-und Ingenieurswissenschaften eine Methode zu entwickeln, mit welcher komplexe genetische Schaltkreise durch die Anwendung ingenieurswissenschaftlicher Prinzipien und computergestützter Verfahren robust entwickelt werden können.

Projektpartner

Technische Universität Darmstadt (Federführung), GSI Helmholzzentrum für Schwerionenforschung

Landesförderung

2016 - 2018: ca. 3,9 Millionen Euro

Worum geht es?

Eignen sich biologische Vorbilder, um robuste aber dennoch zuverlässige und sensitive Sensoren im Nano-Maßstab zu bauen?

Die Membranen von Zellen enthalten Proteine, sogenannte Ionenkanäle, die sehr selektiv physikalische und chemische Signale wahrnehmen und in messbare Stromsignale umwandeln.

Der LOEWE-Schwerpunkt „Ionenleitende Nanoporen (iNAPO)“ versucht, die Bau- und Funktionsprinzipien der effizienten biologischen Sensoren, die das Produkt der Evolution sind, zu verstehen und in der Konstruktion von stromleitenden Nanoporen in Festkörpermaterialien nachzuahmen.

Als Endprodukt sollten dabei sensitive, und gleichzeitig robuste Sensoren im Nano-Maßstab entstehen, die gekoppelt über Mikroelektronik, Einsatz in der Analytik und der Biomedizin finden werden.

Projektpartner

Goethe-Universität Frankfurt am Main (Federführung), Römisch Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts in Frankfurt

Landesförderung

2016 - 2018: ca. 3,7 Millionen Euro

Worum geht es?

Wie hängen die Herausbildung und die Struktur neuartiger politische Mächte mit der Entstehung neuer Formen militärischer Gewalt zusammen?

Burgen stellen im mitteleuropäischen Raum zwischen Karpaten und Vogesen in der Frühbronzezeit um 2000 v. Chr. ein neues Phänomen dar. An der Wende vom17. zum 16. vorchristlichen Jahrhundert manifestieren die mit starken Mauern befestigten Siedlungen ein eminentes Schutzbedürfnis. Zugleich sind sie Machtbasen, von denen aus Territorien und Verkehrswege kontrolliert werden konnten.

Diese befestigten Höhensiedlungen spielen in Mitteleuropa bis zur römischen Zeit eine wichtige Rolle. Trotz ihrer offenkundigen Bedeutung ist die Erforschung der bronzezeitlichen Burgen nur ansatzweise erfolgt. Das gilt insbesondere für archäologische Ausgrabungen größeren Stils, die nicht nur punktuelle Aufschlüsse, sondern Einblick in die Struktur der Besiedlung und in die Architektur der Befestigung ermöglichen würden.

Ziel des LOEWE-Schwerpunkts „Prähistorische Konfliktforschung“ ist die nachhaltige Verbesserung des Forschungsstands zu den bronzezeitlichen Burgen. Hierzu sollen sowohl theoretische Grundlagen zu Herrschaft und Krieg in der Bronzezeit erarbeitet werden als auch exemplarische archäologische Ausgrabungen erfolgen.

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