Eines der preisgekrönten Objekte des Hessischen Denkmalschutzpreises 2021: Ein rot gehaltenes Fachwerkhaus mit Garten und angrenzender Scheune

Wellehannese-Haus in Waldbrunn-Ellar

Georg und Bettina Gröschen aus Waldbrunn-Ellar (Landkreis Limburg-Weilburg) haben das „Wellehannese-Haus“ zu einem Schmuckstück in der Ortsmitte gemacht. Dafür bekamen sie 2021 den ersten Preis des Hessischen Denkmalschutzpreises in der Kategorie "private Preisträgerinnen und Preisträger".

Objekt: Wellehannese Haus, Kreis Limburg-Weilburg   
Preisträger: Georg und Bettina Gröschen 
Architekt / Bauleitung: Georg Gröschen, Waldbrunn-Ellar
1. Preis in der Kategorie private Eigentümer: Geldpreis 5000 €, Bronzeplakette und Urkunde

Votum der Jury

Mit großem persönlichem Engagement setzen Georg und Bettina Gröschen sich seit 27 Jahren für den Erhalt des Wellehannese Hauses in Waldbrunn-Ellar ein und leisten damit einen entscheidenden Beitrag zur Erhaltung des Ortsbildes. Die Liebe zum Detail, die akribische Umsetzung bei der Ausführung sämtlicher Gewerke und die Forschungen zur Geschichte des Ortes und der Region sind vorbildlich.

Hintergrund

Wo sich heute wieder die sorgsam sanierte Winkelhofreite mit ihrem Fachwerkhaus, Scheune und Bauerngarten zeigt, sollte eigentlich nur noch eine Straße zu sehen sein. Der Abbruch war bereits geplant, doch fanden sich mit Georg und Bettina Gröschen zwei denkmalbegeisterte Eigentümer, die sich des barocken Ensembles annahmen. „Die Hofreite war sehr vielversprechend“, erinnert sich Georg Gröschen. Allein der Erwerb zog sich über Jahre. Unzählige Termine, Schriftverkehr und Telefonate waren erforderlich. Als Kompromiss führte Gröschen sogar den Bürgersteig durch einen Teil der Scheune. Doch seine Bemühungen hatten gerade erst begonnen, als klar wurde, dass Teile der Anlage durch Feuchtigkeit und mangelnde Instandhaltung akut einsturzgefährdet waren. „Die nach der Freilegung vorgefundenen Schäden haben unsere schlimmsten Befürchtungen bei weitem übertroffen.“

Ziel war nun der größtmögliche Erhalt bauzeitlicher Substanz durch jahrzehntelanges Eigenengagement unter Verwendung denkmalverträglicher Materialien. Ergänzt und rekonstruiert wurde nur dann, wenn es gar nicht anders ging. „Es ist ein gutes Gefühl, dass die Hofreite vor dem Verfall und Abbruch gerettet wurde und durch eine dauerhafte Nutzung gesichert ist“, blickt Gröschen heute zufrieden zurück. „Immer wieder ist es ein erhebendes und schönes Erlebnis zu sehen, wie sich das Anwesen aus seiner Umgebung hervorhebt und wenn Besucher von Nah und Fern kommen, um die Hofreite zu betrachten.“

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