Das Haus in der Frankfurter Gutleutstraße 15 ist ein Hingucker: rotweiße Fassade, geschmückte Säulen, schmiedeeiserne Balkonbrüstung, die Weinbar im Erdgeschoss lockt Publikum an. Noch vor ein paar Jahren war das denkmalgeschützte Gebäude aus dem 19. Jahrhundert heruntergekommen. Eigentümer Andreas Seydelmann hat es instand setzen lassen und zu einem belebten Wohn- und Geschäftshaus im Bahnhofsviertel umgestaltet, ohne den Reiz der Gründerzeit zu verlieren.
Denkmal des Monats
Wohn- und Geschäftshaus im Frankfurter Bahnhofsviertel
Das Haus wurde um 1886 für den Möbelfabrikanten Friedrich Gehrig gebaut. Nach einem Generationswechsel wollte die Eigentümerfamilie die leerstehenden Gewerbeflächen reaktivieren sowie Fassaden und Gebäudeinneres sanieren. Während der Bauarbeiten von 2016 bis 2019 fanden die Fachleute Überreste von rotem Mainsandstein, aus denen sie Details wie rote Sandsteinbänderung oder Plasterdekoration an der Fassade rekonstruieren konnten, und machten eine spektakuläre Entdeckung im Foyer: Unter der Nachkriegs-Fliesenverkleidung und Tapeten war eine bauzeittypische Dekorationsmalerei versteckt, wie sie nur selten in diesem Zustand in Frankfurt erhalten ist: ein Blüten streuender Engel, der restauriert wurde und nun auf dem Bogen der Trennwand zwischen Eingang und Treppenhaus die Eintretenden begrüßt.