6. LOEWE-Förderstaffel

Hier finden Sie eine Übersicht der LOEWE-Schwerpunkte, die das Land Hessen ab dem 1. Januar 2014 gefördert hat.

Geförderte Projekte

Projektpartner

Goethe-Universität Frankfurt am Main (Federführung), Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung Bad Nauheim, assoziiert: Merck KGaA, Darmstadt

Landesförderung

2014 - 2016: ca. 4,3 Millionen Euro
2017: rund1,1 Millionen Euro (Auslauffinanzierung)

Worum geht es?

Welche Rolle spielen Ubiquitin-Netzwerke bei der Tumorentstehung?

Post-translationale Modifikationen von Proteinen haben eine zentrale Bedeutung für die Kontrolle zellulärer Prozesse. Die Anheftung von Ubiquitin oder verwandter, Ubiquitin-ähnlicher Moleküle an Zielproteine verändert deren Eigenschaften und steuert die zeitlich und räumlich geordnete Weiterleitung vieler physiologischer Signale. Fundamentale zelluläre Prozesse wie der Abbau von Proteinen, die DNA-Reparatur, die Kommunikation innerhalb einer Zelle und der Zelltod werden durch dieses System reguliert.

Das Ubiquitin-Netzwerk wird in seiner Komplexität nur ansatzweise verstanden. Unser Wissen über die Bedeutung fehlregulierter Ubiquitinierungsprozesse für die Krankheitsentstehung ist lückenhaft; größtenteils fehlen gezielte Möglichkeiten zur therapeutischen Intervention. Ziel des LOEWE-Schwerpunktes „Ub-Net“ ist es, eine Brücke zwischen den molekularen Mechanismen des Ub-Netzwerkes und den bei einer Fehlfunktion resultierenden pathophysiologischen Veränderungen und humanen Erkrankungen zu schlagen.

Projektpartner

Technische Universität Darmstadt, assoziiert:Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC / Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS, Hanau

Landesförderung

2014 - 2016: ca. 4,4 Millionen Euro
2017: ca. 1 Million Euro (Auslauffinanzierung)

Worum geht es?

Wie kann der Anteil seltener Erden in Permanentmagneten reduziert oder ersetzt werden?

Die nachhaltige Ressourcennutzung von Materialien und Werkstoffen dringt erst allmählich in das öffentliche Bewusstsein. Die nachhaltige Verfügbarkeit von Roh- und Werkstoffen ist jedoch eine unabdingbare Voraussetzung und Basis für die Realisierung von Zukunftstechnologien.

Engpässe entstehen besonders durch Innovationen und einen erhöhten Bedarf in den erneuerbaren Energien, die zu einer stark steigenden Nachfrage nach knappen Elementen führen. Insbesondere Seltenerdelemente spielen hierbei eine zentrale Rolle. Das quasi-Monopol für seltene Erden hält China. China hat in jüngster Zeit den Export von seltenen Erden eingeschränkt und weitere diesbezügliche Einschränkungen sind zu erwarten.

Im Rahmen des LOEWE-Schwerpunkts sollen neuartige, ressourceneffiziente materialphysikalische Konzepte für Permanentmagnete zum Einsatz in Windkraftanlagen und Elektromotoren als Schlüsselkomponenten in der Elektromobilität entwickelt werden. Es gilt den Anteil der kritischen seltenen Erden in Hochleistungspermanentmagneten zu reduzieren beziehungsweise zu substituieren.

Projektpartner

Justus-Liebig-Universität Gießen (Federführung), Hochschule Geisenheim, Philipps-Universität Marburg, Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie, Marburg, assoziiert: Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG)

Landesförderung

2014 - 2016: ca. 4,5 Millionen Euro
2017: ca. 0,8 Millionen Euro (Auslauffinanzierung)

Worum geht es?

Wie wirken sich erhöhte atmosphärische CO2-Konzentrationen auf die Produktivität und Qualität sowie die Pflanzengesundheit von Nutzpflanzen aus?

Steigende atmosphärische CO2-Konzentrationen sind eine der zentralen Komponenten des Klimawandels und wirken sich auf Pflanzen und deren Lebensraum aus. Die Interaktionen von Klimawandel mit mikrobiellen Prozessen in Boden und Pflanzen sowie Auswirkungen auf Produktqualität sind dabei noch weitgehend unverstanden.

Um die Vielzahl von Auswirkungen und Interaktionen auf das System Boden-Pflanzen zu untersuchen, sind Freiland-CO2-Anreicherunganlagen, so genannte FACE-Systeme (Free Air Carbon Dioxide Enrichment), am geeignetsten.

Im LOEWE-Schwerpunkt FACE2FACE sollen ein seit 15 Jahren bestehendes und ein neues FACE-System an der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Hochschule Geisenheim zu einer hessischen FACE2FACE-Forschungsplattform verzahnt werden, um sowohl kurz- als auch langfristige Veränderungen einer erhöhten atmosphärischen CO2-Konzentration (Bedingungen um 2050) auf Grünland, Weinbau und Gemüse zu untersuchen. Die Ergebnisse sollen als Grundlage dienen um Handlungsoptionen zur Reduzierung der Auswirkungen des Klimawandels zu entwickeln.

Projektpartner

Universität Kassel, assoziiert: Georg-August-Universität Göttingen, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Deutsche Institut für tropische und subtropische Landwirtschaft, Witzenhausen

Landesförderung

2014 - 2016: ca. 3,6 Millionen Euro
2017: ca. 0.9 Millionen Euro (Auslauffinanzierung)

Worum geht es?

Wie werden in der Tier‐Mensch‐Relationalität Tiere „erschaffen“? Wie identifizieren sich darüber Menschen und wie grenzen sie sich dabei von Tieren ab?

Das interdisziplinäre Verbundvorhaben erforscht unter dem Leitbegriff „Relationalität“ Mensch‐Tier‐Beziehungen in der Gesellschaft. Über die Betrachtung der Beziehungsebenen werden zugleich Formen der „Erschaffung“ der Tiere – und damit der Identifizierung der Menschen – untersucht, ob durch Tierforschung, Tierzucht, Tierhaltung, Tierpräsentation oder Tierdarstellung.

Verschiedene Akteure spielen eine Rolle – Menschen (Züchter, Landwirte, Tierwärter, Künstler, Forscher) ebenso wie Tiere (Nutztiere, Heimtiere, Labortiere, Wildtiere). Im Dialog von Natur‐ und Kulturwissenschaften nehmen vier Projektbereiche Aspekte der Klassifizierung, der Interaktion, der Abbildung und der Intention in den Blick.

Alle Fragen nach Genese, Bedingungen und Wandel von Mensch‐Tier‐Relationierungen und rücken daher Geschichte, Methodologien und Ethik in den Fokus. Der LOEWE-Schwerpunkt geht von aktuellen Debatten über den Umgang mit Tieren aus und soll diese durch systematische Grundsatzüberlegungen voranbringen.

Projektpartner

Universität Kassel (Federführung), Technische Universität Darmstadt

Landesförderung

2014 - 2016: rund 4,1 Millionen Euro
2017: ca. 0,4 Millionen Euro (Auslauffinanzierung)

Worum geht es?

Welche technischen, rechtlichen, psychologischen, organisatorischen und ökonomischen Voraussetzungen benötigt ein neues Kommunikationsparadigma, das den Anforderungen an eine menschengerechte, persönlichkeitsschützende, sichere, kooperations- und leistungsfähige, die Work-Life-Balance wahrende Kommunikation gerecht wird?

Die hohe Verbreitung und sich beschleunigende Innovationen moderner Informations- und Kommunikationstechnik (IKT), insbesondere das Internet und der Mobilfunk, prägen die moderne Informationsgesellschaft nachhaltig. Die Technik ermöglicht eine jederzeitige Kommunikationsbereitschaft unabhängig von Ort und Zeit im Sinne des „always online“. Für die Möglichkeit der Informationsaufnahme gilt ebenfalls „any information, anywhere, anytime“. Hierdurch entstehen vielfältige Veränderungen des Kommunikations- und Informationsverhaltens in der Gesellschaft.

Ziel des LOEWE-Schwerpunkts „Social Link“ ist die interdisziplinäre Erforschung und die technische, organisatorische und rechtliche Gestaltung eines neuen Modells gesellschaftlichen Kommunikationsverhaltens für eine optimierte Work-Life-Balance für Wissensarbeiter und Manager. In dieser Vision soll durch den Einsatz innovativer Konzepte und Lösungen ein neuartiges Kommunikationsparadigma entwickelt werden, das beispielsweise durch den Einsatz „impliziter Kommunikation“ die benötigte Aufmerksamkeitskapazität des Senders signifikant reduziert und durch selektive Informationszufuhr den Empfänger entlastet.

Projektpartner

Philipps-Universität Marburg (Federführung),Goethe-Universität Frankfurt am Main, Justus-Liebig-Universität Gießen

Landesförderung

2014 - 2016: ca. 4,1 Millionen Euro
2017: ca. 0,8 Millionen Euro (Auslauffinanzierung)

Worum geht es?

Wie können biologische Prozesse zur Herstellung von Arzneistoffen durch Synthesechemie genutzt werden?

Die chemische Synthese besitzt eine zentrale Bedeutung für die Lebenswissenschaften im Hinblick auf die Bereitstellung chemischer Methoden zur Untersuchung biologischer Prozesse und für die Herstellung von Arzneistoffen.

Ein Schlüsselkriterium für die Qualität und den Nutzen von synthetischen chemischen Verbindungen in der biologischen Forschung und Wirkstoffentwicklung ist ihre Selektivität bezüglich einer ausgewählten biologischen Zielstruktur. Diese erwünschte Präzision ist aber aufgrund der enormen Komplexität von biologischen Systemen immer noch ein weitgehend ungelöstes Problem.

Ziel des LOEWE-Schwerpunkts „SynChemBio“ ist die Entwicklung und Anwendung neuartiger chemischer Strategien zur hochselektiven Modulierung von biologischen Prozessen. Dabei soll ein besonders breites Repertoire von Verbindungsklassen der organischen, anorganischen und nanobasierten Chemie zur Lösung des Selektivitätsproblems herangezogen werden und entwickelte Strategien als Grundlage für industrielle Innovationsprozesse insbesondere in der Wirkstoffforschung in Hessen bilden.

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