Ministerin Dorn schaut sich im Kur-Stadt-Apothekenmuseum in Bad Schwalbach mit Museumsvertretern eine Vitrine in einer historischen Apotheke an

Kur-Stadt-Apothekenmuseum in Bad Schwalbach

Das Kur-Stadt-Apothekenmuseum wurde im August 2019 als "Museum des Monats" ausgezeichnet.

Mit der ersten Beschreibung der Mineralquellen im Jahr 1581 begann Bad Schwalbachs Aufstieg zum angesehenen Heilbad. Das Kur-Stadt-Apothekenmuseum widmet sich mit guten Ideen und kurzweiligen Ausstellungskonzepten dieser Geschichte. Träger ist die Stiftung Kur-Stadt-Apothekenmuseum.

Blick in die Ausstellung des Kur-Stadt-Apothekenmuseums: Man sieht ein antikes Mikroskop, Fläschchen und allerlei Apothekenutensilien

Den Kern der Dauerausstellung bildet die Sammlung zur Kur- und Stadtgeschichte. Sie widmet sich zum Beispiel dem Entdecker der Langenschwalbacher Mineralquellen, dem Wormser Arzt Jakob Tabernaemontanus, der mit seinem 1581 erschienenen Buch „Neuw Wasserschatz“ die Entwicklung des Dorfes zum beliebten Frauenheilbad einleitete. Vorgestellt werden auch die Kurmethoden vom 17. bis zum 20. Jahrhundert – etwa eine Moorbadewanne. Bedeutende Ärzte und berühmte Kurgäste werden ebenso gewürdigt. So zeigt die Ausstellung Ortsansichten des bekannten Kupferstechers Matthäus Merian d. Ä., der 1650 in Schwalbach verstarb. Weitere Stücke widmen sich dem Mineralwasserversand, der städtebaulichen Entwicklung, dem Alltag in den Schwalbacher Hotels und Kurhäusern, dem Unterhaltungsangebot und dem kulturellen Leben.

Ein Schild mit den damaligen Regeln für Kurgäste: Hausieren verboten, bei Eintreten von Streitigkeiten zwischen Kurgästen und Kutschern soll der Badepolizeikommissar gerufen werden, Diestmädchen mit Kindern haben sich von den Musikplätzen fernzuhalten, Velocipedfahren verboten

Ein weiterer Bereich dokumentiert die Geschichte der Adler-Apotheke, die 1642 in Schwalbach gegründet wurde. Ausgestellt sind zum Beispiel Apothekengefäße des 18. Jahrhunderts, eine Tablettenpressmaschine, versilberte Pillen für wohlhabende Patienten oder die 1852 in Frankreich entwickelte und durch den Schwalbacher Amtsapotheker Bertrand im 19. Jahrhundert in Deutschland eingeführte Injektionsspritze. Ein Video zeigt, wie Pillen und Tinkturen in der Vergangenheit hergestellt wurden.

Vitrine mit Apothekerfläschchen, Ampullen, Spritzen und Waagen

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