Vom Schädel des ältesten Hessen bis zur Webstube des 19. Jahrhunderts: Das Museum Gensungen zeigt die Vor- und Frühgeschichte der Gegend im heutigen Schwalm-Eder-Kreis und nimmt die Besucherinnen und Besucher mit auf eine Zeitreise durch die Epochen. Erst 2019 haben die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft für Vor- und Frühgeschichte das Haus nach zweijähriger Umbauphase neu eröffnet.
Vor- und frühgeschichtliche Besiedlung im Fokus
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die vor- und frühgeschichtliche Besiedlung des Altkreises Melsungen – mit dem Schwerpunkt unteres Edertal. Eine Attraktion ist die Nachbildung eines etwa 12.000 Jahre alten Schädels. Ein schweres Unwetter spülte das Fundstück 1956 frei; die Gensunger Geschichtsexpertinnen und -experten ordneten ihm einem Eiszeitjäger zu, dem ältesten Hessen, dessen Überreste bisher gefunden wurden. Der Original-Schädel befindet sich im Kasseler Landesmuseum. Auch andere Exponate aus der Steinzeit können erkundet werden – teilweise digital: Ein nur wenige Zentimeter großes Steinwerkzeug erscheint auf einem Monitor in 13-facher Vergrößerung. So können die Besucherinnen und Besucher die Spuren von Menschenhand gut erkennen.
Museum setzt auf Erlebnisbesuche
Auch sonst setzt das Museum auf Erlebnisbesuche: Im Keller befindet sich ein Wohn- und Arbeitsraum, in dem frühere Arbeitstechniken, vor allem aus der Eisenzeit, gezeigt werden. Die Besucherinnen und Besucher können hier die Arbeit an einem Gewichtswebstuhl ausprobieren, Steine bearbeiten oder Getreide mahlen.