Ministerin Dorn mit Konrad Hoppe, dem ersten Vorsitzenden des Museumsvereins

"Museum in der Anstalt“ in Alsbach-Hähnlein

Einst rettete die diakonische „Knaben-Rettungsanstalt“ in Alsbach-Hähnlein junge Männer vor dem Elend. Heute beherbergt das historische Haus im Stadtkern der Riedgemeinde ein Heimatmuseum, das sich auf das Alltags- und Arbeitsleben der vergangenen Jahrhunderte konzentriert: Anschaulich zeigt der Museumsverein Alsbach-Hähnlein zum Beispiel die Geschichte der Ziegenzucht im Ort und die anstrengende Hausarbeit zur Zeit der Industrialisierung.

Gesellschaftlicher Wandel wird deutlich

Das „Museum in der Anstalt“ macht unter anderem den gesellschaftlichen Wandel im Ort deutlich: Mit Beginn der Industrialisierung und einsetzender Armut der Landbevölkerung begannen viele Menschen, in den Darmstädter Fabriken zu arbeiten. Landwirte blieben sie nebenerwerblich – und hielten Ziegen; ein präpariertes Exemplar blickt den Museumsgästen heute noch entgegen. Unter der Überschrift „Früher – war nichts besser“ entdecken die Besucherinnen und Besucher unter anderem Waschtröge, Waschbretter, Mangeln und damalige Küchenausstattungen.

Zusammenlegung der Gemeinden spielt eine Rolle

Auch die Zusammenlegung der Gemeinden spielt eine Rolle. Im Jahr 1977 prallten zwei Welten aufeinander, als Alsbach an der Bergstraße mit Villen und Nähe zu Schloss Heiligenberg auf das ländlich geprägte Hähnlein traf. Zudem gibt es Informationen zur Frühgeschichte der Region: Ein archäologisches Kabinett zeigt einen gewaltigen Mammutstoßzahn und weitere Grabungsfunde in der Gemarkung. Die Geschichte des Hauses, in dem das Museum untergebracht ist – eine ehemalige Knabenrettungsanstalt für sozial verelendete Jugendliche – wird ebenfalls dokumentiert.

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