Das Viernheimer Museum lädt zu einer Zeitreise ein: Ein Dorf der Jungsteinzeit erwacht zum Leben, eine Stadtbewohnerin erzählt ihre Geschichte von der Weimarer Republik bis in die Nachkriegszeit, und auch die Schicksale von verfolgten Jüdinnen und Juden werden sichtbar. Möglich machen das interaktive Medienstationen und viele historische Alltagsgegenstände, die Museumsleiterin Gisela Wittemann und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zu einer abwechslungsreichen Ausstellung komponiert haben.
Im historischen Forsthaus untergebracht
Das Stadtmuseum Viernheim zeigt, wie spannend Heimatgeschichte vermittelt werden kann.Es gibt hier Hörstationen und Filme, bewegende Einzelschicksale finden genauso ihren Platz wie geschichtliche Zusammenhänge und Entwicklungen in der jüngsten Vergangenheit – etwa, wie sich die Dorfgemeinschaft in der Anti-Atomkraft-Bewegung positionierte. Das Museum ist außerdem sehr gut in der Region vernetzt: Es gibt Kooperationen mit den Schulen vor Ort und viele Veranstaltungen und Mitmach-Angebote, die das Haus auch zu einem Treffpunkt für die Viernheimerinnen und Viernheimer machen.
Jüdisches Leben im Fokus
Das Museum ist einem historischen Forsthaus im Jugendstil untergebracht; zum Komplex gehören auch eine Tabakscheune und das ehemalige Zollamt. Nach der Sanierung mit Unterstützung des Landes Hessen wurde das Museum im Oktober 2013 wiedereröffnet. Im Themenbereich Archäologie gibt es zum Beispiel einen Hörspiel-Rundgang durch ein Jungsteinzeit-Dorf und Medienstationen zur Römerzeit. Wie sich das Familienleben im 19. und 20. Jahrhundert veränderte, zeigen Wohnräume in der Abteilung „Familiengeschichte“. Im Obergeschoss macht die Ausstellung deutlich, wie sich das dörfliche Viernheim seit dem späten 19. Jahrhundert zu einer Arbeitergemeinde entwickelte und schließlich zur Stadt erhoben wurde. Die Abteilung „Jüdisches Leben“ spürt den Schicksalen der Menschen nach, die von den Nationalsozialisten verfolgt wurden.