In Kinos können Filme ihre Kraft entfalten, sie sind Orte der Kreativität, des kulturellen Erlebnisses und des Austauschs. Der Hessische Film- und Kinopreis ehrt im Jahr 2025 herausragende Kinos mit so viel Preisgeld wie noch nie: 215.000 Euro. Hier finden Sie die prämierten Kinos mit Jurybegründung. Alle Infos zum Hessischen Film- und Kinopreis 2025 gib es hier.

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Pupille – Kino in der Uni in Frankfurt

Die Pupille – Kino in der Uni präsentiert sich als engagiertes Hochschulkino mit klarem filmkulturellem Profil. Mit insgesamt 94 Vorstellungen im Jahr zeigt sich ein regelmäßiger Spielbetrieb, der von einem partizipativen Ansatz geprägt ist: Das Programm wird gemeinschaftlich entwickelt und richtet sich explizit an ein eher cinephiles Publikum. Die Jury würdigt insbesondere die Einbindung von Kurzfilmen, Experimentalfilm und Festivalformaten, die dem Kino eine ausgeprägte, programmatische Tiefe verleihen. Bemerkenswert ist zudem das bewusste Arbeiten mit Film als technischem Medium – so wird beispielsweise auch weiterhin 35mm-Projektion eingesetzt. Die Pupille steht damit für eine reflektierte, kritische und künstlerisch motivierte Kinopraxis, die sowohl inhaltlich als auch strukturell eigenständig positioniert ist.

Preisgeld: 4.000 Euro

Kronberger Lichtspiele

Die Kronberger Lichtspiele verfolgen ein Konzept, das über das reine Kinoerlebnis hinausweist. Trotzdem bleibt das Haus in seiner aktuellen Entwicklung hinter den Erwartungen zurück. Die Besuchszahlen haben sich nach der Pandemie nicht erholt, und es ist bislang keine klare programmatische oder strukturelle Weiterentwicklung erkennbar. Das Publikum erscheint im Vergleich tendenziell homogen – älter und eher einkommensstark.

Preisgeld: 4.500 Euro

Lichtspielhaus Lauterbach

Das Lichtspielhaus Lauterbach steht exemplarisch für die Herausforderungen, mit denen kleinere Kinos im ländlichen Raum konfrontiert sind. Die Jury erkennt ausdrücklich den großen Einsatz des Hauses im ständigen Existenzkampf an – sowohl wirtschaftlich als auch kulturpolitisch. Trotz begrenzter Ressourcen und schwieriger Bedingungen gelingt es dem Kino, immer wieder mutige Programmentscheidungen zu treffen und dem Publikum über den Mainstream hinausgehende Filmerlebnisse zu bieten. Die Jury würdigt dieses Engagement und sieht im Lichtspielhaus Lauterbach ein wichtiges Zeichen für die kulturelle Präsenz und Relevanz des Kinos auch abseits urbaner Räume.

Preisgeld: 10.000 Euro

Marburger Filmkunsttheater CAPITOL

Die Jury würdigt das Capitol als wichtigen Bestandteil der Marburger Kinolandschaft mit stabiler kultureller Ausrichtung. Hervorgehoben werden die Kooperationen mit der Universität.

Preisgeld: 7.500 Euro

Mal Seh´n Kino in Frankfurt

Das Mal Seh’n Kino gehört zu den Hauptpreisträgern. Die Jury würdigt das Haus für sein konstant hochwertiges Programmprofil, seine jahrelange kulturelle Kontinuität und seine klare filmkünstlerische Haltung. Mit einer Vielzahl an Filmgästen, regelmäßiger Einbindung von Kurzfilmen und einem sorgfältig kuratierten Programm setzt das Kino immer wieder Maßstäbe im Arthouse-Bereich. Dabei gelingt es dem Team, cineastischen Anspruch mit Nähe zum Publikum zu verbinden. Das Mal Seh’n Kino versteht sich als lebendiger Ort im Stadtteil – zugänglich, diskursfreudig und atmosphärisch offen. Es ist damit nicht nur Spielstätte, sondern auch ein Ort kultureller Begegnung und Auseinandersetzung. Die Jury zeichnet das Mal Seh’n Kino als beispielgebendes Stadtteilkino aus, das filmische Qualität, kulturelle Teilhabe und gesellschaftliches Engagement in herausragender Weise verbindet.

Preisgeld: 20.000 Euro

Lichtburg Filmtheater Langen

Das Lichtburg Filmtheater Langen leistet unter den gegebenen Rahmenbedingungen eine insgesamt solide Arbeit. Die Jury würdigt die positive Entwicklung der Publikumszahlen, die auf eine erfolgreiche, lokale Verankerung hinweisen. Das Programm bewegt sich überwiegend im mainstreamigen Bereich, wird aber durch vereinzelte kulturelle Akzente ergänzt. Die Besuchsauswertung blieb in Teilen unübersichtlich, was eine genauere Einordnung der Programmwirkung erschwerte. Dennoch erkennt die Jury das kontinuierliche Engagement des Hauses an, ein gemischtes Programm anzubieten und dabei kulturelle Teilhabe zu fördern.

Preisgeld: 4.000 Euro

programmkino rex in Darmstadt

Die Jury erkennt das Engagement an, Filmkunst in einem zugänglichen Rahmen zu präsentieren und Filmreihen zu etablieren. Es finden auch Schulveranstaltungen und Seniorenkino statt. Die Jury würdigt, dass dabei unterschiedliche Zielgruppen angesprochen werden.

Preisgeld: 5.000 Euro

Eldorado in Frankfurt

Das Eldorado-Kino bietet ein vergleichsweise mainstreamiges Programm, das auf eine breite Publikumsansprache ausgerichtet ist. Zudem soll es als Mietkino für Festivals agieren. Die Jury kann das Filmangebot gut nachvollziehen, sieht jedoch bislang nur geringe, kuratorische Akzente. Dass der Erhalt des Kinos durch einen Betriebswechsel gesichert wurde, ist erfreulich. Die zukünftige Ausgestaltung dieses Traditionskinos bietet Raum für Innovationen.

Preisgeld: 6.000 Euro

Cinéma in Frankfurt

Das Cinéma steht exemplarisch für ein klassisches Arthouse-Kino mit hoher programmatischer Kontinuität und klarer kultureller Haltung. Die Jury würdigt das insgesamt stimmige Gesamtpaket, das neben der filmischen Auswahl auch das besondere Ambiente (u.a. durch das schöne Foyer) und die sorgfältige Gestaltung des Kinoerlebnisses umfasst. Erwähnung finden die regelmäßig stattfindenden Sonderveranstaltungen, die das Profil des Hauses weiter schärfen und das cineastische Angebot auf vielfältige Weise vertiefen. Das Cinéma überzeugt durch eine ruhige, kontinuierliche Qualität, die es als kulturellen Ort fest im Stadtbild verankert.

Preisgeld: 8.500 Euro

Harmonie Arthouse Kino in Frankfurt

Das Harmonie Arthouse Kino zählt in diesem Jahr zu den Hauptpreisträgern. Die Jury würdigt insbesondere das junge, engagierte Team, das mit spürbarem Einsatz und klarem kulturpolitischem Bewusstsein an der Weiterentwicklung des Hauses arbeitet.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der aktiven Publikumsansprache: Durch vielfältige, kommunikative Formate, eine präzise Ausrichtung der Programminhalte und sichtbare Offenheit für Rückmeldungen gelingt es dem Team, auch ein jüngeres und diverseres Publikum zu erreichen und dauerhaft zu binden. Das Programm selbst ist gut kuratiert, bietet regelmäßig Originalfassungen sowie thematisch profilierte Filmreihen und positioniert das Kino damit klar im Arthouse-Bereich. Die kontinuierliche Steigerung der Publikumszahlen bestätigt den Erfolg dieser strategischen Ausrichtung.

Die Jury spricht ihre Anerkennung für die sichtbare Entwicklung sowie das professionelle Selbstverständnis des Teams aus.

Preisgeld: 20.000 Euro