Eine Hand hält eine Drehklappe

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

HessenFilm und Medien fördert Arthouse-Film von Starregisseurin Ildikó Enyedi

Insgesamt erhalten 24 Film- und Serienprojekte rund 2,5 Millionen Euro in den aktuellen Förderrunden

Wiesbaden. Die HessenFilm und Medien vergibt insgesamt rund 2,5 Millionen Euro in ihren aktuellen Förderrunden. Die Jurys entschieden unter dem Vorsitz von Anna Schoeppe, Geschäftsführerin der HessenFilm und Medien, Unterstützung für 24 Projekte in den Bereichen Nachwuchs, Stoffentwicklung, Produktionsvorbereitung, Produktion und Verleih. Mit Hilfe der Förderungen entstehen so in den kommenden Wochen und Monaten etwa ein Drama der ungarischen Berlinale-Gewinnerin Ildikó Enyedi und eine neue Serie der Frankfurter U5 Filmproduktion in Marburg.

Anspruchsvolle Kinofilme aus Hessen

„Die HessenFilm und Medien ebnet mit ihren aktuellen Förderungen den Weg für anspruchsvolle Kinofilme aus Hessen, die ihr Publikum finden und begeistern werden“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Besonders gespannt bin ich auf den Film ‚Silent Friend‘. In diesem erforscht die international renommierte Regisseurin Ildikó Enyedi die Wahrnehmung der Menschen, der Menschen zur Natur und der Natur zum Menschen. Damit betritt sie ein von der Wissenschaft noch nicht ausreichend erforschtes Feld und schafft für mich als Wissenschafts- und Kulturministerin Hessens eine Symbiose meiner beiden Herzensthemen.“

Vom Botanischen Garten bis zur Zauberflöte

Die ungarische Filmemacherin Ildikó Enyedi (Körper und Seele) setzt Marburg mit Silent Friend ein filmisches Denkmal: Die Dreharbeiten des Arthouse-Projekts um einen alten Baum im Botanischen Garten der Universitätsstadt sind für das Frühjahr 2023 geplant und sollen fast ausschließlich in der mittelhessischen Stadt stattfinden. Das Drama, das von Pandora Film (Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush, Je suis Karl) produziert wird, erhält 550.000 Euro Produktionsförderung.

Ildikó Enyedi ist Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die die Oscars vergibt, und brachte ihre Expertise in den vergangenen Jahren unter anderem als Jurymitglied auf den internationalen Filmfestspielen in Venedig und Berlin ein.

Marburg steht außerdem im Fokus der Serie Mensur (375.000 Euro), die die Frankfurter U5 Filmproduktion in Koproduktion mit der Redaktion ZDF Das kleine Fernsehspiel realisiert. Die Dreharbeiten zu dieser soziologischen Charakterstudie rund um sozialen Aufstieg sollen komplett in Hessen stattfinden. Auch Crew und Cast sollen überwiegend hessisch besetzt werden.

Mit Unterstützung der Verleihförderung der HessenFilm und Medien starten in den kommenden Monaten unter anderem die internationale Koproduktion und Neuinterpretation von Mozarts Zauberflöte, The Magic Flute - Das Vermächtnis der Zauberflöte u.a. mit Iwan Rheon (Game of Thrones) und Tedros „Teddy“ Teclebrhan (25.000 Euro), Mutter mit Anke Engelke (20.000 Euro) und Servus Papa, See you in Hell mit Clemens Schick (20.000 Euro) auf den großen Leinwänden.

Auch die neue Nachwuchsjury hat getagt und insgesamt 825.000 Euro für sechs Projekte des hessischen Filmnachwuchses beschlossen. So wird unter anderem Katharina Rivilis ihren Debütfilm I’ll be gone in June (360.000 Euro) und die hessische Produktionsfirma Perennial Lens den historischen Dokumentarfilm Yusra und Dorothy (185.000 Euro) realisieren.

Marburg immer häufiger Drehort

„Die Filmbranche nutzt Marburg mit seinem vielschichtigen Stadtbild immer öfter als Drehort. Wie unsere aktuellen Förderentscheidungen zeigen, kann hier anspruchsvolles und bildgewaltiges Arthouse-Kino einer internationalen Starregisseurin ebenso verankert werden wie gesellschaftskritische TV-Serien. Es freut mich, dass die geförderten Filme die Vielfalt Marburgs und Hessens in Bilder übersetzen“, so Anna Schoeppe, Geschäftsführerin der HessenFilm und Medien. „Das sehen wir im Herbst auch im Kino: ‚Servus Papa, See you in hell‘ wurde komplett in der Nähe von Kassel gedreht und lief im Juni noch auf dem Filmfest München in der Sektion Neues Deutsches Kino. So auch ‚Mutter‘ – ein ganz wunderbarer und mit Anke Engelke als Alter-Ego-Figur berührend inszenierter Film über das komplexe Thema Mutterschaft.“

Über HessenFilm und Medien

Als erste Ansprechpartnerin in Sachen Filmförderung stärkt die HessenFilm und Medien die hessische Film- und Medienbranche und hilft dem Land, seine Position als Kultur- und Wirtschaftsstandort für die Zukunft weiter auszubauen. Sie unterstützt sowohl die künstlerische wie auch die kommerzielle Qualität von Filmproduktionen, um optimale Bedingungen für die hessische Kreativwirtschaft zu schaffen. Gesellschafter der HessenFilm und Medien GmbH sind das Land Hessen (90 Prozent) und der Hessische Rundfunk (zehn Prozent).

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