Die Landesförderung für das LOEWE-Zentrum Frankfurt Cancer Institute (FCI) wird fortgesetzt. Das haben die Gremien des hessischen Forschungsförderprogramms beschlossen. Von 2023 bis 2025 bekommt das Institut weitere rund 18 Millionen Euro. Die bisherige Landesförderung betrug von 2019 bis 2022 rund 23,6 Millionen Euro. Im FCI arbeiten Forscherinnen und Forscher der Goethe-Universität Frankfurt, des Georg-Speyer-Hauses in Frankfurt, des DRK-Blutspendedienstes – Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie in Frankfurt, des Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim und des Paul-Ehrlich-Instituts in Langen gemeinsam an translationaler Krebsforschung zwischen Krankenbett und Labor. Das bedeutet, die Forschungsergebnisse werden sofort in der Gesundheitsversorgung umgesetzt.
International sichtbares Zentrum der Krebsforschung
„Ich gratuliere dem LOEWE-Zentrum FCI herzlich zur Weiterführung. Die Arbeit der Forscherinnen und Forscher dort zeigt anschaulich, wie LOEWE den klugen Köpfen an unseren Hochschulen und Forschungseinrichtungen die Freiheit gibt, Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit und der Zukunft zu entwickeln. Wenn Therapien gegen Krebs besser in ihrer Wirkung vorhergesagt und damit gezielter gesteuert werden können, kann das vielen leidenden Menschen helfen“, erklärt Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Mit dem FCI haben Goethe-Universität, Georg-Speyer-Haus, Max- Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, Paul-Ehrlich-Institut und das Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie ein international sichtbares, hervorragend vernetztes Zentrum für Krebsforschung geschaffen. Es stärkt die Konkurrenzfähigkeit der beteiligten Partnerinstitutionen und eröffnet neue Chancen für wirksame Behandlungsmöglichkeiten.“
Prof. Dr. Stefan Treue, Vorsitzender des LOEWE-Programmbeirats, ergänzt: „Das LOEWE-Zentrum FCI hat im Sommer 2022 seine Zwischenevaluierung mit exzellentem Ergebnis absolviert. Die Gutachtenden und der Programmbeirat haben klar für eine Weiterfinanzierung des Zentrums in den nächsten drei Jahren votiert, da sich das FCI einem globalgesellschaftlich hoch relevanten Thema widmet und dieses auf beeindruckende Weise sehr erkenntnisbringend bearbeitet. Insbesondere ist hervorzuheben, dass das FCI an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und angewandter/industrieller Forschung arbeitet und damit ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal aufweist. Die integrative Tumormedizin wird im LOEWE-Zentrum FCI konsequent gelebt – von klinischer Forschung bis hin zur Interaktion mit Pharmafirmen werden die unterschiedlichsten Aspekte berücksichtigt.“
Vorhersagen für Therapien
Krebsgene kann man heute innerhalb weniger Tage komplett entschlüsseln. Doch um vorhersagen zu können, wie gut der Patient auf die Therapie ansprechen wird, reichen genetische Daten nur bedingt aus. Denn dazu müsste man wissen, wie sich die Mutationen innerhalb der Tumorzelle auswirken und welche Effekte dies auf das umgebende Gewebe und das Immunsystem hat. Dieses komplexe Geschehen zu erforschen, ist die Aufgabe des FCI, in dem Grundlagenforscherinnen und -forscher sowie Klinikerinnen und Kliniker eng in interdisziplinären Teams zusammenarbeiten. Wenn beispielsweise bei Patienten die bisher angewandten Therapien nicht anschlagen, könnte Tumormaterial an die im Labor des FCI tätigen Kolleginnen und Kollegen gesandt werden, um festzustellen, warum sie nicht auf die Therapie reagieren. Anhand des Patienten-Gewebes kann dann konkret geforscht werden, um neue Wirkstoffe zu finden, die wiederum unmittelbar dem Patienten zugutekommen können. Zusätzlich sind Partner aus der Pharma-Industrie eingebunden.