Zwei Personen sitzen mit Lernunterlagen an einem Tisch

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Studium ohne Abitur: Neue Spitzenwerte bestätigen hessischen Kurs

Laut CHE liegt Hessen in allen Kategorien über dem Bundesdurchschnitt

Wiesbaden. Hessen hat neue Spitzenwerte in der Entwicklung des Studiums ohne Abitur erreicht. Laut einer Studie des CHE Centrums für Hochschulentwicklung stieg der Anteil der Studienanfängerinnen und -anfänger ohne Abitur im Berichtsjahr 2019 auf 1.756, das entspricht 4,1 Prozent aller Erstsemester. Im Jahr zuvor waren es noch 3,8 Prozent. Die Gesamtanzahl der Studierenden ohne Abitur stieg von 5.712 auf 6.438 – ebenfalls Rekord. Insgesamt liegt Hessen in allen Kategorien der Studie – Anzahl der Studienanfängerinnen und -anfänger, Studierenden sowie Absolventinnen und Absolventen ohne Abitur – über dem Bundesdurchschnitt.

Schon früh innovative Wege

„Wir haben in Hessen schon früh innovative Wege gefunden, um Hürden auf dem Bildungsweg abzubauen“, kommentiert Wissenschaftsministerin Angela Dorn die Ergebnisse. „Ein wichtiges Modul ist unser Modellversuch, der seit 2016 Personen mit qualifizierter Berufsausbildung auch ohne weitere Berufserfahrung und Zugangsprüfung ein Studium ermöglicht. Außerdem gibt es eine Vorabquote für beruflich Qualifizierte in örtlich zulassungsbeschränkten Studiengängen, die mit einer staatlichen Prüfung abschließen. All diese Möglichkeiten erleichtern jungen Menschen nach der Schule auch die Entscheidung für eine berufliche Ausbildung: Sie wissen, sie können später immer noch studieren, wenn sie das wollen. Die Ergebnisse der CHE-Studie sind eine sehr schöne Bestätigung unserer Politik.“

Finanzielle Weichen im Hochschulpakt gestellt

Damit Studierende mit unterschiedlichen Bildungsbiografien gut an den Hochschulen ankommen, unterstützt Hessen zudem Angebote wie das Orientierungsstudium, in dem Studierende zunächst ausprobieren können, welcher Studienschwerpunkt am besten ihren Erwartungen und Wünschen entspricht. Derzeit wird es als Modellversuch an der Goethe-Universität Frankfurt und der Universität Kassel erprobt. „Studierende kommen mit unterschiedlichen Voraussetzungen an die Hochschulen, und sie alle sollen die gleichen Chancen haben. Forschung und Lehre können ihre zentrale Rolle für unsere Demokratie nur dann erfüllen, wenn möglichst viele Menschen erfolgreich daran teilhaben können. Die Hochschulen sind dann zukunftsfähig, wenn sie allen offenstehen und allen gute Lern- und Arbeitsbedingungen bieten“, so Wissenschaftsministerin Dorn. „Dafür haben wir im Hessischen Hochschulpakt 2021-2025 auch finanziell die Weichen gestellt und die zusätzlichen Programmmittel, die speziell der Qualität von Studium und Lehre dienen, von zwei Millionen Euro im laufenden Hochschulpakt auf im Schnitt 25 Millionen Euro pro Jahr im neuen Hochschulpakt erhöht. Davon finanzieren die Hochschulen zum Beispiel Angebote in Studienorientierung, Mentoring und Beratung oder auch in der didaktischen Weiterbildung der Lehrenden.“

Deutschlandweit 64.000 Studierende ohne Abitur

Deutschlandweit waren 2019 rund 64.000 Studierende ohne Abitur für ein Studium eingeschrieben, sie machen 2,2 Prozent an der gesamten Studierendenschaft aus (Hessen: 2,4). Der Anteil der Studienanfängerinnen und -anfänger ohne Abitur macht deutschlandweit 2,9 Prozent aus (Hessen: 4,1). Der Anteil der Hochschulabsolventinnen und -absolventen, die über den beruflichen Weg ins Studium gelangt sind, liegt bei 1,6 Prozent (Hessen: 1,8).

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